Aktien Deutschland
Happy Birthday DAX - Seite 2
Viele Privatanleger haben die psychische Belastung nicht ausgehalten: die Statistik des Deutschen Aktieninstituts zeigt, dass die Zahl der Besitzer von Aktien und Aktienfonds ausgerechnet im Crashjahr 2000 den Höhepunkt erlebte. Bis heute wurde dieses Niveau nicht wieder erreicht, die Zahl der Aktionäre ist zuletzt immerhin wieder gestiegen.
Der DAX ist bei Anlegern beliebt, aber auch ein wenig seltsam. Die meisten großen Indizes wie der EURO STOXX 50 bilden lediglich die Kursentwicklung der Mitglieder ab. Beim DAX werden dagegen auch die Dividendenzahlungen der Unternehmen mit eingerechnet. Auf lange Sicht hat das große Wirkung: als Kursindex, also ohne die Dividenden, steht der DAX nur bei rund 5700 Punkten - mit Dividenden mehr als doppelt so hoch.
Gewichtet werden die Mitglieder nach Marktkapitalisierung. SAP ist das Schwergewicht. Der Softwarekonzern macht derzeit rund 10% des DAX aus. Die fünf größten Unternehmen - neben SAP sind das Siemens, Bayer, BASF und Allianz - repräsentieren zusammen mehr als 40% des Index. Die Wertentwicklung wird also stark von wenigen großen Titeln bestimmt. Die Top-Performer sind dagegen oft kleinere Unternehmen. Über die vergangenen zehn Jahre haben Anleger mit Adidas, Henkel und Continental das meiste Geld verdient.
Im Vergleich zu anderen Länderindizes ist der DAX mit 30 Werten klein: Spaniens IBEX hat 35 Mitglieder, der französische CAC 40. Investoren in Großbritannien orientieren sich am FTSE 100, in den USA am S&P 500. Eine Aufstockung des DAX beispielsweise auf 50 Unternehmen hätte für Investoren Vorteile: Das Gewicht der großen Firmen würde abnehmen. Bislang unterrepräsentierte Branchen wie Technologie, Medien oder auch Maschinenbau würden aufgewertet. Angesichts der Popularität des Index sieht die Deutsche Börse aber noch kein Anlass für eine Reform.
Die für Anleger wichtigste Frage: Wie weit kann der DAX noch steigen? Die großen Trends - der technologische Fortschritt und die Globalisierung der Weltwirtschaft – dürften die
Unternehmensgewinne weiter steigern und damit die Basis für Kursgewinne legen. Geht man davon aus, dass der DAX sein Wachstumstempo hält, würde er in 15 Jahren bei mehr als 40.000 Punkten, zu
seinem 50. Jubiläum bei knapp 65.000 stehen.
Ganz so einfach dürfte es in der Praxis aber nicht werden. Auch in Zukunft werden die Nerven der Anleger strapaziert werden - die üblichen Rezessionen, vermutlich auch schärfere Krisen werden die
Kurse immer wieder mal unter Druck setzen.
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