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    Aktien Frankfurt Schluss  2331  0 Kommentare Türkei-Krise erfasst den Dax

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Türkei-Krise hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag mit voller Wucht erfasst. Der in den Tagen zuvor noch schwerfällige Dax fiel zeitweise um 2,25 Prozent und erreichte bei 12 390 Punkten den tiefsten Stand seit fünf Wochen. Am Ende verlor er noch 1,99 Prozent auf 12 424,35 Punkte. Im Wochenverlauf drückte ihn dies doch noch deutlich mit etwa 1,5 Prozent ins Minus.

    Börsianer machten erneut auf die internationalen Handelskonflikte aufmerksam. Vor allem trübte zu Wochenschluss der rasante Verfall der türkischen Lira die Stimmung. "Die Angst vor einer Zahlungsbilanzkrise greift um sich", kommentierte Claudia Windt von der Helaba die jüngste Entwicklung in der Türkei. Laut Daniel Saurenz von Feingold Research werden dabei "böse Erinnerungen an die Verwerfungen um Griechenland wach."

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    Die übrigen deutschen Indizes standen vor diesem Hintergrund etwas weniger stark unter Druck: Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es am Freitag um 1,16 Prozent auf 26 671,70 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDax sank um 0,84 Prozent auf 2923,12 Punkte.

    Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,94 Prozent auf 3426,28 Punkte. Die Länderindizes in Frankreich und Großbritannien konnten sich dem Druck nicht entziehen, wenngleich die Verluste vor allem beim Londoner FTSE 100 deutlich kleiner ausfielen. In New York stand der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa mit etwa 0,7 Prozent im Minus.

    Einem Medienbericht zufolge sorgt sich inzwischen auch die Europäische Zentralbank (EZB) um Bankhäuser mit starkem Engagement in der Türkei. Vor allem Großbanken wie die spanische BBVA , die französische BNP Paribas und die italienische Unicredit stünden deshalb unterer besonderer Beobachtung, berichtete die "Financial Times" (FT) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

    Der europäische Bankensektor gab als einer der schwächsten Branchenindizes in Europa um runde 2 Prozent nach. Auch wenn deutsche Kreditinstitute laut Marktexperten offenbar weniger stark in der Türkei engagiert sind als andere europäische Häuser, wurden die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank mit Abschlägen von 3,50 beziehungsweise 4,06 Prozent in Sippenhaft genommen. Bei der Deutschen Bank sorgte zudem eine negative Studie von Morgan Stanley für Abgabedruck.

    Halbleiterwerte wie Infineon aus dem Dax sowie Aixtron aus dem TecDax mussten Kursverlust von 2,8 beziehungsweise 6,4 Prozent einstecken. Händler verwiesen auf eine skeptische Stimme der Experten von Morgan Stanley, die den Zyklus in der Branche am Höhepunkt sehen. Der Tech-Sektor in Europa zeigte mit einem Abschlag von 1,5 Prozent beim Branchenindex insgesamt Schwäche.

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    Zu Wochenschluss gab es am Freitag auch einige Quartalszahlen von Nebenwerten. Ein Kurseinbruch von mehr als 7 Prozent bereitete im MDax den Anlegern von K+S ziemliche Kopfschmerzen. Der Dünger- und Salzproduzent hatte mitgeteilt, dass der operative Gewinn in diesem Jahr wohl nicht so stark steigen wird wie von Analysten erhofft.

    Positiv aufgenommene Quartalszahlen stimmten Immobilienanleger freudig, zumal die Branche in einem schwachen Markt wegen ihrer defensiven Eigenschaften ohnehin gefragt war. LEG gewannen im MDax 2,2 Prozent. Im frühen Handel hatten sie mit 99,34 Euro ein Rekordhoch erreicht. TLG wiederum rückten im SDax um 2,8 Prozent vor.

    Als bester TecDax-Wert gewannen die Papiere des IT-Dienstleisters Bechtle fast 5 Prozent und profitierten dabei von der Anhebung der Jahresziele. Erstmals in ihrer Börsengeschichte wurden sie über 80 Euro gehandelt. Carl Zeiss Meditec schafften es mit einem Anstieg um 2,7 Prozent zum ersten Mal über die Marke von 70 Euro. Bei dem Medizintechnik-Konzern brummte weiterhin das Geschäft mit Augenlasern, Diagnostikgeräten und Operationsmikroskopen.

    Am Devisenmarkt erreichte die Lira mit einem deutlich zugespitzten Kursrutsch erneut Rekordtiefstände zum Euro und zum Dollar. Die Gemeinschaftswährung selbst kostete mit zuletzt 1,1403 Dollar so wenig wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1456 (Donnerstag: 1,1593) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8729 (0,8626) Euro.

    Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,21 Prozent am Vortag auf 0,16 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,20 Prozent auf 141,43 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,48 Prozent auf 163,36 Punkte./tih/he

    --- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---




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