EUR/USD
Euro mit Schlagseite
Unter charttechnischen Aspekten hat sich der Euro gegen den US-Dollar in eine äußerst prekäre Lage manövriert, indem er den Bereich des zuvor augebildeten Doppelbodens, also den Bereich um 1,15 US-Dollar, aufgeben musste. Es steht zudem zu befürchten, dass sich aufgrund des neuen Verkaufssignals die Abwärtsbewegung noch beschleunigen könnte…
Die Gründe für die aktuelle Entwicklung sind vielschichtig. Auf der einen Seite (in diesem Fall auf US-Dollar-Seite) ist ein starkes Wirtschaftswachstum zu beobachten. Der Arbeitsmarkt brummt und die Inflation ist auf einem Niveau, das der US-Notenbank alle Freiheiten lässt, ihren Weg weiter zu gehen. Auf der anderen Seite (also auf der Euro-Seite) gab es zuletzt einige schwächere Konjunkturdaten zu verkraften. U.a. wussten die deutsche Industrieproduktion oder auch die Einzelhandelsumsätze in der Euro-Zone nicht zu überzeugen. Dass die EZB in Bezug auf eine deutliche Straffung ihrer Geldpolitik weiterhin zögerlich ist, bringt den Euro zusätzlich ins Hintertreffen – Stichwort Zinsschere. Zudem belastet das Thema Türkei.
Doch nicht nur die fundamentalen Aspekte lasten auf der Entwicklung. Auch unter charttechnischen Aspekten gerät der Euro zunehmend in die Defensive. Wir haben die aktuelle charttechnische Lage in einem 3-Jahres-Chart auf Wochenbasis dargestellt.
Das Scheitern an der 1,18er Marke erwies sich als herber Rückschlag. Spätestens mit dem Unterschreiten der 1,17er Marke gewann der Rücksetzer dann weiter an Relevanz. Der Bruch des eminent wichtigen Unterstützungsniveaus von 1,15 US-Dollar könnte nun sogar weitreichende Folgen haben. Zunächst hat sich der Bereich um 1,14 US-Dollar als nächstes Kursziel aktiviert. Doch es steht zu befürchten, dass die Korrektur weiter an Fahrt gewinnen wird.
Kurzum: Der Euro ist bereits überverkauft, doch Gegenbewegungen sollten es aufgrund der fundamentalen Rahmenbedingungen schwer haben, sich zu kreieren. Ein erster Achtungserfolg wäre die Rückkehr
über die 1,17 US-Dollar. Wir sehen den US-Dollar im Vorteil. Insofern sollte man sich potentielle Bewegungsziele auf der Unterseite ansehen. Der Bruch der 1,15er Marke offeriert nun einen Test der
1,14 US-Dollar. Eine Fortsetzung der Bewegung auf 1,12 US-Dollar ist zudem nicht auszuschließen….
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