GBP/USD
Pfund unter Druck
In der letzten Kommentierung vom 25.07. überschrieben wir die Kommentierung zu GBP/USD noch mit „Setzt sich die Korrektur fort?“. Es zeichnete sich bereits zum damaligen Zeitpunkt ab, dass der Druck auf das Britische Pfund wohl nicht nachlassen würde… Und so kam es dann auch.
Betrachten wir die aktuelle Situation zunächst unter fundamentalen Aspekten. Der US-Dollar profitiert von einem robusten Umfeld und der Aussicht auf weitere Zinsschritte der US-Notenbank. In Bezug auf das Britische Pfund dominiert unverändert die Unsicherheit darüber, wie sich die Brexit-Verhandlungen mit der EU weiter gestalten werden und welche Konsequenzen sich für die britische Wirtschaft daraus ergeben könnten. Dass in diesen Tagen (von beiden Seiten) ein Scheitern der Brexit-Verhandlungen immer wieder einmal in den Raum gestellt wird, befeuert die Unsicherheit. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Anfang August durch die Bank of England vorgenommene Leitzinserhöhung auf 0,75 Prozent in ihrer Wirkung verpuffte und es nicht vermochte, das Britische Pfund nachhaltig zu stabilisieren. Ein möglicher Erklärungsansatz: Der Devisenmarkt beginnt nun offenkundig damit, einen harten Brexit einzupreisen, was das Pfund gegen den Euro und vor allem auch gegen den US-Dollar gehörig unter Druck setzt(e).
Aus charttechnischer Sicht hat sich mit dem Bruch der Unterstützungszone 1,31/1,30 US-Dollar mit dem Bereich von 1,27/1,25 US-Dollar das bereits zuletzt thematisierte Bewegungsziel aktiviert. Mit aktuell 1,278 US-Dollar hat das Britische Pfund die Oberseite dieser Zone bereits im Visier…
Gerade im Hinblick auf die robuste Verfassung des US-Dollars und den Risiken, die für das Britische Pfund aus einem harten Brexit resultieren könnten, bleibt es bei unserer Einschätzung, dass der US-Dollar gegen das Britische Pfund das Momentum auf seiner Seite hat. Sollte nun auch noch der Unterstützungsbereich 1,27 / 1,25 US-Dollar für das Pfund verloren gehen, muss man sich mit einem Bewegungsziel im Bereich von 1,20 US-Dollar auseinandersetzen… Angesichts der überverkauften Lage sind Gegenbewegungen zwar jederzeit möglich, doch sollten sie aufgrund der Rahmenbedingungen beschränkt bleiben und sich unterhalb von 1,30/1,31 US-Dollar abspielen.
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