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    Professor Hans-Werner Sinn  640  0 Kommentare "Target-Salden machen Deutschland handlungsunfähig."

    München (ots) - "Ich habe einen wachsenden Verteilungsstreit vor
    Augen. Es wird Programme zur weiteren Vergemeinschaftung der Haftung
    geben, eine gemeinsame Einlagensicherung, eine gemeinsame
    Arbeitslosenversicherung, wie sie von den Franzosen gefordert wird,
    ein gemeinsames Budget für die Eurozone - letztlich mit Transfers von
    Deutschland in andere Länder. Deutschland wird - im Kern zwar
    zögerlich - nachgeben, um den Kollaps des Systems zu verhindern. Wir
    sind nicht mehr frei in unseren Entscheidungen. Die Target-Salden
    machen Deutschland handlungsunfähig, weil es nicht mehr die Option
    hat, 'Nein' zu sagen", stellt Professor Dr. Hans-Werner Sinn im
    Interview mit www.misesde.org fest.

    Der frühere Präsident des ifo-Institutes in München hat bereits
    vor Jahren mit seinem Buch "Die Target-Falle" auf das Problem
    aufmerksam gemacht und betont, dass es ihm sehr wichtig sei, dass das
    Thema 'Target2' richtig verstanden wird. Sinn skizziert, dass
    Deutschland die Portfolios der ganzen Welt mitgerettet habe, indem
    die Investoren die riskanten Anlagen in Südeuropa nun abstoßen und
    durch Vermögensobjekte in Deutschland ersetzt wurden, während die
    Bundesbank nun auf dem Umweg über das Eurosystem, also indirekt, zum
    größten Gläubiger der südeuropäischen Notenbanken wurde. Er glaubt im
    Gegensatz zu vielen anderen Ökonomen, dass man die Target-Salden
    behutsam begrenzen könne, indem man Obergrenzen setze, bei deren
    Überschreitung saftig Strafzinsen kassiert würden, denn Überweisungen
    zwischen den Ländern könnten auch durch private Banken und
    Clearingsysteme erledigt werden. Die Bundesbank müsse sich nicht ins
    Risiko begeben, so Sinn.

    Ihm sei nicht bekannt, dass sich Bundeskanzlerin Merkel irgendwann
    einmal zu Target2 geäußert hat. "Aber der Vorsitzende des
    Wirtschaftsrats der Union, Wolfgang Steiger, hat kürzlich in einem
    Interview mit der Wirtschaftswoche vor den wachsenden Target-Salden
    gewarnt. Er sagte: "Es geht um einen wesentlichen Teil des deutschen
    Auslandsvermögens. Die Bundesregierung muss aufhören, das Problem
    herunterzuspielen. Denn über das Target-System gewährt Deutschland
    anderen Euroländern zinsfreie Überziehungskredite in unbegrenzter
    Höhe für unbegrenzte Zeit". Ich bin nun wirklich gespannt auf die
    Kanzlerin. Irgendwann muss sie ihr Schweigen brechen", gibt Sinn zu
    bedenken.

    "Die Target-Forderungen sind Vermögen der Bürger, daher täte der
    Staat gut daran, sich verantwortlich und ehrlich zu machen. Denn ein
    System, in dem die Deutsche Bundesbank nichtkreditwürdigen und
    maroden Ländern Geld leiht, ist alles andere, nur nicht nachhaltig
    und führt unweigerlich zum Kollaps", fügt Andreas Marquart, Vorstand
    des Ludwig von Mises Instituts Deutschland an.

    Das Ludwig von Mises Institut Deutschland hat auf seiner Homepage
    www.misesde.org das komplette Interview veröffentlicht:
    https://www.misesde.org/?p=20317

    OTS: Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V.
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/116566
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_116566.rss2

    Pressekontakt:
    Wordstatt GmbH
    Dagmar Metzger
    Tel: +49 89 3577579-0
    Email: info@wordstatt.de




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