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     1910  0 Kommentare Türkische Währung: Wann kommt der Erdogan? - Seite 2

    Laut des diesjährigen Reuters Digital News Reports geben in der Türkei etwa 65 Prozent der Befragten an, sie überlegten es sich gut, bevor sie ihre Meinung öffentlich ins Netz stellten. Das liegt auch daran, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem vereitelten Putschversuch hart gegen jegliche kritische Meinungsäußerungen vorgeht – vor allem gegen Journalisten, aber auch gegen einfache Bürger.

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    Erdogan verliert zunehmend den Bezug zur Rationalität

    In nackten Zahlen ist die Türkische Lira im Jahr 2018 gegenüber dem US-Dollar um mehr als 70 Prozent gefallen. Gegenüber dem Euro beträgt der Verlust über 60 Prozent. Das sind zweifelsohne dramatische Entwicklungen. Recep Tayyip Erdogan, der türkische Präsident, hat jetzt zwei grundlegende Optionen. Dazu zählen, die Hilfe des Internationalen Währungsfonds IWF anzunehmen, oder Kapitalkontrollen bzw. Kapitalverkehrskontrollen in der Türkei einzuführen. Nachfolgende Grafik verdeutlicht den Kursverfall der Türkischen Lira gegenüber dem Euro in den letzten Jahren.

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    IWF-Hilfen hat Erdogan bereits abgelehnt, Kapitalverkehrskontrollen über seinen Schwiegersohn Berat Albayrak – dem Finanzminister der Türkei – dementieren lassen. Für mich werden die Reden Erdogans immer irrationaler. Erdogan hat beispielsweise türkische Unternehmen aktuell davor gewarnt, Bankrott anzumelden. Das ist vergleichbar mit einem Chefarzt, der seine Patienten auf der Intensivstation davor warnt, zu sterben.

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    Die nächste Währungsreform der türkischen Lira steht bevor 

    Im Laufe ihrer Geschichte litt die türkische Währung immer wieder unter einer hohen Inflation. Bindungen an andere internationale Währungen – beispielsweise den US-Dollar – beschleunigten stets den Wertverfall der Lira, so dass Anfang der 1980er-Jahre der Kuruş als Untereinheit der Lira praktisch verschwunden war. Im Zuge einer Währungsreform im Jahr 2005 wurde die Landeswährung in „Neue Türkische Lira“ umbenannt. 2009 wurde das Wort „Neu“ aus dem Namen der Währung wieder gestrichen.

    Bis zur nächsten Währungsreform, die dann vermutlich wieder eine „Neue Türkische Lira“ mit Banknotenbildern von Recep Tayyip Erdogan hervorbringen wird, ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Wer weiß, vielleicht gib es eines Tages sogar eine Währung namens „Erdogan“ in der Türkei. Eine weitere Option wäre – nach dem Vorbild Venezuelas mit dem Pedro – die Einführung einer staatlichen türkischen Kryptowährung als Parallelwährung. Unabhängig von den weiteren Entwicklungen bleibt der Fakt, dass die Türkische Lira von einer AAA-Währung derzeit so weit entfernt ist, wie Recep Tayyip Erdogan von der Rationalität und Demokratie.

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    Markus Miller
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    Markus Miller (1973) hat langjährige Erfahrungen bei international tätigen Banken und Beratungsfirmen in Österreich, Liechtenstein sowie der Schweiz gesammelt. Der renommierte Analytiker ist Gründer und Geschäftsführer des spanischen Medien- und Consultingunternehmens GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U. mit Sitz auf der Baleareninsel Mallorca. In dieser Funktion koordiniert er ein internationales Informations- und Kommunikations-Netzwerk von Wirtschafts- und Finanzexperten, Rechtsanwälten und Steuerberatern. Ein Buch des Buchautors* Markus Miller trägt den Titel „Die Welt vor dem Geldinfarkt“*. Ein anderes heißt "Finanzielle Selbstverteidigung: Profi-Strategien zum Schutz Ihres Vermögens, Ihrer Daten, Eigentumsrechte und Privatsphäre!"* Markus Miller ist Chefanalyst und Chefredakteur des renommierten Wirtschaftsmagazins „Kapitalschutz vertraulich“. Sein Unternehmen betreibt die Internetplattform www.geopolitical.biz.
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    Verfasst von Markus Miller
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