Türkische Krise treibt Zinsen für Athen in die Höhe
ATHEN (dpa-AFX) - Die Turbulenzen um den Absturz der türkischen Währung kommen für Griechenland ungelegen: Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen kletterten am Dienstag auf 4,3 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Ende Juni. Der Wert, der sich aus dem schwankenden Kurs der Anleihe und dem fixen Zinssatz ergibt, signalisiert, welche Zinsen für eine neue Schuldenaufnahme fällig würden.
Der aktuelle Trend ist für Athen ungünstig, weil Griechenland am 20. August nach mehr als acht Jahren das internationale Hilfsprogramm verlässt und demnächst wieder auf eigene Faust Geld am Kapitalmarkt aufnehmen muss. "Die Türkei(-Krise) trübt den Ausgang", titelte am Dienstag die konservative Athener Zeitung "Kathimerini".
Die Wirtschaft der beiden Ägäis-Staaten ist in vielen Bereichen miteinander verflochten. Auswirkungen seien jedoch noch nicht absehbar, heißt es in der Industrie.
Lesen Sie auch
Nicht nur in Griechenland, auch in anderen südeuropäischen Ländern waren die Zinsen für Staatsanleihen zuletzt gestiegen. Fachleute führen die Entwicklung nur zum Teil auf die Krise in der Türkei zurück. Zum anderen machen sie dafür die politische Ungewissheit in Italien verantwortlich. Die neue Rechts-Links-Regierung hat angekündigt, mit der EU-Kommission eine harte Debatte über den italienischen Staatshaushalt zu führen. Italien ist bereits hoch verschuldet./tt/DP/bgf