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     3419  8 Kommentare Bayer – Vom Aspirin zur Giftpille im Depot - Seite 2

    Obwohl immer wieder auf die Risiken der Übernahme hingewiesen wurde, überraschte es die Anleger dann doch, wie sich ihr einst sicher geglaubtes sogenanntes „Witwen-und-Waisen-Papier“ mit vergleichsweise stabiler Wertentwicklung und verlässlichen Dividendenzahlungen in den letzten Tagen entwickelte.

    Das Urteil eines US-Geschworenengerichtes, das einem an Krebs erkrankten Hausmeister erstinstanzlich Recht gab und Bayer als Rechtsnachfolger von Monsanto mit Zahlungen in Höhe von 289 Millionen US-Dollar wegen Glyphosat belastete, wirkte wie ein Paukenschlag. Nicht das einzelne Urteil an sich, das durchaus noch um ein paar Millionen in den folgenden Instanzen reduziert werden kann, war der Auslöser für den Absturz der Aktien, sondern dass insgesamt allein in den Vereinigten Staaten über 5000 Klagen im Zusammenhang mit Glyphosat anhängig sind. Bereits für Oktober ist der nächste Gerichtstermin angesetzt. Das Urteil dürfte sich hier im Rahmen des ersten Urteils bewegen.

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    Und über die nächste Schreckensnachricht berichten die Medien auch schon: Glyphosat-Rückstände in Getreidemischungen und Müsliriegeln, die von renommierten Lebensmittelherstellern wie der Kellogg Company vertrieben werden, sorgen dafür, dass das Müsli am Morgen nicht mehr ganz so gesund erscheint.

    Überdies wird dem von Monsanto entwickelten Unkrautvernichtungsmittel Dicamba vorgeworfen, dass das Mittel auch Nutzpflanzen vernichtet habe, die nicht durch gentechnische Veränderungen von Monsanto immunisiert wurden. Auch wenn die Vorwürfe vom Konzern zurückgewiesen wurden, wollen die beiden größten US-amerikanischen Saatguthändler Beck’s Hybrids und Stine Seed laut Nachrichtenagentur Reuters aber durchsetzen, dass Dicamba in der Landwirtschaft nicht mehr eingesetzt werden darf. Das wird zu deutlichen Umsatzeinbußen beim Hersteller führen, weil das gentechnisch veränderte Saatgut von Monsanto auf Dicamba abgestimmt ist.

    Alles zusammengenommen (zu teure Übernahme, die Kartellauflagen zum Verkauf von profitablen Unternehmensteilen, das Gerichtsurteil, die Sammelklagen etc.) führte dazu, dass die Bayer-Aktie wie ein Stein von einem lichten Jahreshoch von 118 Euro auf den tiefsten Stand von 76 Euro fiel.

    Fazit

    Der Niedersächsische Aktienclub  hält die Bayer-Aktie noch in seinem Aktienfonds. Bayer wird sich jedoch spätestens bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal am 5.7.2018 zu den Perspektiven äußern müssen. Auch zu den Rückstellungen für die Folgen der anhängigen Sammelklagen und zu den Auswirkungen auf die Höhe der Dividendenzahlungen erwarten die Anleger eine Antwort. Denn das Management kann nicht immer davon ausgehen, dass es mit stillschweigenden Zahlungen an die Opfer wie im Lipobay-Skandal 2001 davonkommen wird, zumal wir nicht wissen, welche Überraschungen in den Labors von Monsanto noch so schlummern.

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    Fakt ist, dass der sture Blick nur auf die Größe und die Bilanzen bei Übernahmen den Blick für die realen Probleme trübt.


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    Torsten Arends
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    Torsten Arends ist Vorsitzender des Anlageausschusses des Niedersächsischen Aktienclub. Beim gemeinsamen Anlegen im Aktienfonds schätzt er den Informationsvorsprung, den viele Anleger in einer Gemeinschaft gegenüber dem Einzelnen hat. Der NDAC, gegründet 1993, zählt zu den größten Aktienclubs Deutschlands. Der Aktienclub bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit der gemeinsamen Investition in den eigenen Clubfonds NDACinvest. Torsten Arends beobachtet und schätzt das Marktgeschehen ein und berichtet für Kleinanleger und Börseninteressierte.
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    Verfasst von Torsten Arends
    Bayer – Vom Aspirin zur Giftpille im Depot - Seite 2 Ob es eine so gute Idee von Bayer war, den US-amerikanischen Monsanto-Konzern zu übernehmen, werden erst die hoffentlich sprudelnden Gewinne in den kommenden Jahren zeigen. Vielleicht gibt es aber auch ähnlich wie bei der fast schon vergessenen …

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