Trump beginnt Angriff auf den starken Dollar, Gold wird teurer!
Dass Donald J. Trump kein Freund eines starken Dollars ist, hat er bereits im Wahlkampf kundgetan. Nun startet der US-Präsident eine Frontalattacke auf den Dollar, in dem er die Federal Reserve kritisiert. Der Goldpreis profitiert.
Einmalig, mal wieder!
Einmalig! Für vieles, was Donald J. Trump sagt oder tut, wird dieser Begriff verwendet. Im aktuellen Fall aber trifft es auf jeden Fall zu. Denn der US-Präsident hat offen die Zinserhöhungspolitik der Federal Reserve kritisiert. Das gab es noch nie in dieser Form. Prompt erhielt der US-Dollar nach seiner seit dem Frühjahr laufenden Rallye einen ordentlichen Dämpfer an den Märkten, der Euro überstieg wieder die Marke 1,15 Dollar. Trump sagte konkret über den von ihm selbst eingesetzten Notenbank-Chef Jerome Powell: „Ich bin nicht davon begeistert, dass er die Zinsen erhöht. Nein, ich bin nicht begeistert.“ Sollte die Fed ihre Zinspolitik tatsächlich ändern, würde das den Boom der US-Wirtschaft weiter anheizen. Sie hatte nach der Trumpschen Steuerreform kräftig zugelegt.
Fed unter Druck!
Die Aussagen Trumps kommen nur wenige Tage vor dem jährlichen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole. Auf der von der Kansas City Fed ausgerichteten Veranstaltung trifft sich ab Donnerstag die Elite der nationalen und internationalen Geldpolitik. Trump scheint nun Hilfe von den Notenbankern zu erwarten und setzt sie mit seinen Aussagen unter Druck. Denn abgesehen von der Steuerreform trägt nur wenig den aktuellen US-Aufschwung. Was für ein Desaster eine politsche Einflussnahme auf die Notenbank haben kann, sieht man aktuell in der Türkei. Nachdem dort die Regierung der TCMB die Hände gebunden hat, ist die Inflation explodiert und das Land erlebt die schwerste Währungskrise seit dem Bankenbeben im Jahr 2001. Die USA sind allerdings nicht mit der Türkei (oder Venezuela) vergleichbar.
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Dennoch muss auch die Fed die derzeit anziehende Inflation im Auge behalten. Offiziell liegt die Rate über dem Notenbankzins, was negative Renditen für Anleiheanleger zur Folge. Unabhängige Stellen gehen aber bereits jetzt davon aus, dass die US-Inflation über 6 Prozent liegt. Die Zentralbank müsste also an ihrer Politik festhalten. Auf der anderen Seite aber führt das zu höheren Zinsverpflichtungen der USA, die jetzt schon mehr als 21 Billionen Dollar an Verbindlichkeiten aufweisen. Vor allem die Unternehmenssteuerreform und der Rekord-Haushalt für das Militär sorgen für eine Explosion der US-Schuldenlast. Derzeit gibt Washington pro Sekunde 52.000 US-Dollar aus, wie ein findiger Ökonom errechnete.