London plant Straßen exklusiv für Elektroautos
London war schon immer ein globaler Vorreiter. Nach der City-Maut macht die größte Stadt Europas nun den nächsten Schritt in Richtung saubere Luft. In der City sollen auf einzelnen Straßen nur noch Elektroautos zugelassen sein!
London und Elektroautos: eine historische Beziehung!
Schon 1884 fuhr das erste Elektroauto durch die Straßen von London, 1897 gab es gar Elektrotaxis. Damals war Großbritannien eine Weltmacht und das Zentrum des britischen Empires. Der Verbrennungsmotor eroberte erst mit dem Aufstieg der Ölindustrie die Straßen der Stadt. Auch wenn der imperiale Glanz der Metropole an der Themse heute verblasst ist, so ist man in vielen Dingen immer noch ein globaler Vorreiter. 2006 führte die Stadtverwaltung zwar nicht als erste, so doch als erste Millionenmetropole, die Citymaut ein. Diese Congestion Charge füllt seither die Kassen der Stadt, mit der sauberen Luft hat es aber nicht wirklich geklappt. Die Stickoxidwerte in der Innenstadt sind immer noch sehr hoch.
Musik in den Ohren von Elon Musk
Deshalb plant man nun den nächsten radikalen Schritt. Laut englischen Medienberichten will die Stadtverwaltung einzelne Straßen für Autos mit Verbrennungsmotor sperren und nur noch Elektroautos zulassen. Die erste Elektroauto-Straße in der City habe man bereits festgelegt, heißt es. Welche das ist, ist aber noch nicht bekannt! Es ist an sich nur ein kleiner Schritt, der hier erfolgen soll, doch für die Branche von Elektroautoherstellern und Lieferanten ist das der nächste Erfolg! In den Ohren des leidgeplagten Tesla-Gründers Elon Musk dürfte diese Maßnahme nach Musik klingen.
Nur die erste Stadt?
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Global dürfte so manche Stadt diesem Schritt folgen. In Deutschland allerdings sind solche, aus heutiger Sicht radikalen Maßnahmen aber nicht zu erwarten. Dafür ist die Autoindustrie mit seinen Lobbygruppen viel zu gut in der nationalen wie regionalen Politik vernetzt. Dennoch dürften uns solche Nachrichten auch bald aus anderen Erdteilen erreichen. Der Elektroautoindustrie geben sie jedenfalls Rückenwind.
HPA-Hersteller: Profiteure des Elektroautobooms
Auch im westaustralischen Perth dürfte man die Signale aus London gehört haben. Dort hat Altech Chemicals (0,16 AUD | 0,11 Euro; ISIN: AU000000ATC9) seinen Sitz. Das Unternehmen baut seit zwei Wochen mit deutscher Technologie und deutschem Geld eine HPA-Verarbeitungsanlage im Industriepark Johor in Malaysia (mehr hier). Nach Fertigstellung will man dort 4.500 Tonnen von High Purity Alumina herstellen. Das Material kommt vermehrt bei LEDs, Computerchips, Tablets oder Smartphones zum Einsatz. Daneben aber spielt es eine wichtige Rolle in den Batterien von Elektroautos. Denn in einer Lithium-Ionen-Batterie wird der Plastiktrenner zwischen Kathode und Anode mit HPA überzogen. Das senkt die Brandgefahr, falls die Batterie heiß wird. Für ein durchschnittliches Elektroauto sind etwa 1,6 Kilogramm HPA nötig, für einen Elektro-Bus gar etwa 6,4 Kilogramm. Die Aktie ist somit ein guter Weg, um in das Wachstum der Elektroautoindustrie zu investieren, ohne auf bestimmte Fahrzeughersteller setzen zu müssen.