Währungsreform
Geld-Revolution in Venezuela
Der Sovereign Bolivar, die neue Geld-Währungseinheit in Venezuela, ist an die Krypto-Währung Petro gekoppelt, die wiederum von Öl-Vorräten des südamerikanischen Landes gedeckt wird.
In Venezuela löst der neue, offizielle Sovereign Bolivar ("Souveräner Bolivar") die alte Währung Bolivar ab. Der alte Bolivar wurde um 96 Prozent abgewertet - eine der höchsten Währungsabwertungen der Wirtschaftsgeschichte. Gleichzeitig wurde der Wechselkurs der neuen Landeswährung an die im Februar eingeführte Kryptowährung Petro gekoppelt. Die Regierung um Staatschef Nicolás Maduro hat den Petro mit 60 US-Dollar, was ungefähr dem Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI entspricht, bzw. mit 3.600 Sovereign Bolivar bewertet.
Die Kryptowährung Petro ist mit den Rohöl-Vorräten des Landes unterlegt. Der venezolanischen Zentralbank (BCV) wurden für die Petro-Deckung rund 30 Milliarden Barrel Schweröl übertragen. Diese lägen noch ungefördert im Ayacucho-Block, im Erdölgürtel des Orinoco, berichtet "Amerika21".
Der Petro wird von der Regierung auch zur Devisenbeschaffung eingesetzt. Insgesamt zielt die Währungsreform darauf ab, dass Land mit stabilen Preis- und Wechselkursverhältnissen aus der Krise zu führen. Analysten sind skeptisch, ob die Kombination aus den Werten Öl, konventionellem Geld und Kryptowährung funktionieren wird.
Die Ausgangsposition für Venezuela ist schlech, denn das Land gilt als bankrott und steckt in einer tiefen ökonomischen und politischen Krise. Über zwei Millionen Mennschen sind seit 2014 aus dem Land geflüchtet. Seit dem Amtsantritt von Staatspräsident Maduro im Jahr 2013 hat sich die Wirtschaftsleistung des Landes halbiert. Im Jahr 2017 schrumpfte die Wirtschaft um zwölf Prozent. Begleitet wird die Misere von einer ausufernden Hyperinflation.
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