Brain-Drain?
Deutsche Bank verliert Banker an Krypto-Start-up
Immer mehr Banker aus der alten Finanzindustrie wechseln zu Krypto-Unternehmen. Verliert die Wall Street seine besten Talente an Krypto-Unternehmen?
Ein ehemaliger Forex-Trader der Deutschen Bank wechselt zum japanischen Krypto-Start-up FXcoin. Die Krypto-Börse wurde von einem Ex-Mitarbeiter der Deutschen Bank gegründet und versucht in Japan eine Genehmigung für den Handel mit Kryptowährungen zu erhalten.
Yasuo Matsuda war von 2012 bis Juni 2018 als Devisenhändler bei der Deutschen Bank angestellt. Er wird bei FXcoin die Funktion des leitenden Krypto-Strategen übernehmen und über Krypto-Markt-Bewegungen berichten. Dies erklärte FXcoin CEO Tomoo Onishi gegenüber "Bloomberg".
Onishis Start-up ist eines von mehreren Krypto-Unternehmen, die Talente aus der traditionellen Finanzindustrie abwerben. Nachdem Onishi im vergangenen Dezember seinen Posten als Leiter des Devisenhandels bei der Deutschen Bank aufgegeben hatte, engagierte er rund 15 Experten von folgenden Finanzinstituten: Deutsche Bank, Nomura Holdings, Mitsubishi UFJ Financial Group und HSBC Holdings. Auch die US-amerikanische Krypto-Börse Coinbase hatte Anfang dieses Jahres eine ehemalige Wall Street Bankerin, Alesia Haas, als CFO angestellt, so coindesk.
Japans Finanzaufsichtsbehörde erwägt FXcoin und anderen Krypto-Start-ups eine Lizenz als Krypto-Börse zu erteilen. Allerdings hatte einer der Antragsteller, Coincheck, im Januar dieses Jahres durch eine Hacker-Attacke rund eine halbe Milliarde US-Dollar an Krypto-Assets verloren. Deshalb gilt der Ausgang des Lizensierungsverfahrens als ungewiss.
In einem Interview sagte Onishi: "Wir versuchen alles, was wir können, während wir auf die Registrierung warten". Er lehnte es ab, den Status der Bewerbung zu kommentieren. FXcoin werde fünf weitere Mitarbeiter von Finanzinstituten einstellen, nachdem es die Genehmigung erhalten habe, sagte er.
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