Wütet Herbststurm „Quattro Infernale“ an den Aktienmärkten?
Wütet Herbststurm „Quattro Infernale“ an den Aktienmärkten?
Gleich vier Krisen - sozusagen das Quattro Infernale - scheinen auf deutliche Aktienverluste im Herbst hinzudeuten.
Krise 1: Unser täglich Handels-Trump gib uns heute
Im Vergleich zur Handelspolitik Trumps ist das April-Wetter eine stabile Angelegenheit. Dem Hoch einer Einigung mit Mexiko folgte bislang kein aufgehelltes Handelsklima mit Kanada, sondern das Schlechtwetter-Tief „Donald“. Und obwohl Trump noch vor einigen Wochen mit EU-Kommissionspräsident Juncker eine Friedenspfeife rauchte, hat er kürzlich wieder das Handels-Kriegsbeil ausgegraben. Er will nicht akzeptieren, dass einerseits Amerikas Automobile in Europa so viel Anklang finden wie vegane Burger im Mittleren Westen, aber andererseits Amerikaner Freude am Fahren deutscher Fahrzeuge haben. Aber ist es nicht eine ur-amerikanische Maxime, dass sich das bessere Produkt durchsetzt? Doch statt von Marktwirtschaft ist Trump von seiner Rettungsmission der US-Industrie so überzeugt, dass er weiter versuchen wird, deutschen Autoherstellern und ihren Aktien Zucker in den Tank zu schütten.
Krise 2: Brexit als sehr schmutzige Scheidung von der EU
Um den Wirtschaftsschaden nach dem Brexit zu begrenzen, verlangt die britische Premierministerin May von der EU kategorisch eine Freihandelszone für Güter und Agrarprodukte. Außerdem will London im Dienstleistungs- und Finanzsektor sein eigenes Süppchen kochen. Das wäre eine Scheidung, bei der ein Partner weiter das gemeinsame Haus bewohnt und sich ungeniert am Kühlschrank bedient, ohne ihn selbst aufzufüllen. Diese Vollkasko-Scheidung muss die EU ablehnen, um keine Trennungsanreize bei anderen aufkommen zu lassen. Kommt es statt zu einer gütlichen zu einem Scheidungskrieg ohne Einigung geht es den Briten zukünftig nicht nur schlecht, sondern dreckig. Aber sie wollen ja den Brexit, ansonsten würden sie auf eine Tüte Fish & Chips verzichten und für eine neue Abstimmung auf die Straße gehen.
Der deutschen Exportwirtschaft wird die britische Kaufkraft für z.B. deutsche Autos fehlen. Schlimmer ist jedoch, dass der britische Exodus die europäische Gemeinschaft schwächt. Instabilität und Wirtschaftsunfreundlichkeit werden immer mehr ins Kraut schießen. Wenn Europa gegenüber Amerika und China an geopolitischer und wirtschaftlicher Schlagkraft einbüßt, wird das auch an den europäischen Aktienmärkten nicht Halt machen.
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