ROUNDUP/Aktien New York
Vor allem an der Nasdaq geht es abwärts
NEW YORK (dpa-AFX) - Zur Wochenmitte hat sich im frühen US-Aktienhandel eine vorsichtige Haltung breit gemacht. Angesichts der Ungewissheit über den weiteren Fortgang der globalen Handelskonflikte übten sich Anleger in Zurückhaltung. Auch die Gefahr eines Übergreifens der Krisen in mehreren Schwellenländern auf die entwickelten Industriestaaten hielt die Investoren vom Eingehen neuer Risiken ab.
Beim Dow Jones Industrial hielt sich der Verlust mit 0,12 Prozent auf 25 920,31 Punkte noch in engen Grenzen. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,54 Prozent auf 2881,15 Punkte nach. Deutlich stärker ging es an der Technologiebörse Nasdaq abwärts: Der Nasdaq 100 büßte 1,42 Prozent auf 7514,46 Zähler ein. Der Index war den Sommer über von einem Rekordhoch zum nächsten geeilt. Anleger strichen nun Gewinne ein.
"Die Türkei und Argentinien kämpfen mit einer Währungskrise, während sich Südafrikas Wirtschaft nun offiziell in einer Rezession befindet", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Auf dem Börsenparkett herrsche die Sorge, dass sich die Krisen auf weitere Länder ausweiten, was einen spürbaren Effekt auf US-Aktien hätte. Zudem gehe wegen der bevorstehenden US-Zinserhöhung und des fortgesetzten Handelsstreits die Risikoneigung der Investoren spürbar zurück.
Bei den Technologieaktien senkten die Anleger am Mittwoch die Daumen: Papiere von Amazon , die am Vortag beim Börsenwert erstmals die Schwelle von einer Billion US-Dollar überschritten hatte, verloren 1,8 Prozent. Auch die Kurse anderer Branchengrößen wie Netflix , Microsoft , Cisco und der Google-Holding Alphabet mussten Federn lassen.
Aktien von Halliburton rutschten um 5,6 Prozent ab. Der Zulieferer für die Öl- und Gasförderung erklärte, dass schwache Preise auf den Gewinn drücken dürften. Das Unternehmen zeigte sich davon überrascht. Grund dafür sei eine schwächere Förderung in den Bundesstaaten Texas und New Mexiko, aber auch im Nahen Osten. Im Sog von Halliburton gaben auch die Aktien des Konkurrenten Schlumberger um 2,4 Prozent nach.
Papiere von Tesla weiteten die Verluste vom Dienstag aus und fielen um 4 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Ende Mai. Am Vortag hatten eine Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs und die Präsentation eines Elektrofahrzeugs durch Daimler den Tesla-Kurs belastet. Nun ging auch Volkswagen in die Offensive und kündigte batteriebetriebene Fahrzeuge an, um Tesla im Kampf um die Gunst der Käufer die Stirn zu bieten.
Kursgewinne strichen Anleger auch bei den Kreditkartenkonzernen ein. So büßten Visa 2,8 Prozent ein und Mastercard 2,9 Prozent. Der Kurs des Zahlungsabwicklers Paypal sank um 3,7 Prozent. Alle drei Aktien waren am Dienstag noch auf Rekordstände gestiegen, angetrieben von der ungebrochen robusten US-Konjunktur und dem damit verbundenen starken Konsum der US-Verbraucher./bek/jha/