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    RWE IM FOKUS  642  0 Kommentare Der lange Abschied von der Kohle

    ESSEN (dpa-AFX) - Fast ein halbes Jahr ist es her, dass sich die Energiekonzerne RWE und Eon auf eine Neuverteilung ihrer Geschäfte verständigt haben. Die Transaktion soll RWE weg von der in der Öffentlichkeit unbeliebten Braunkohle führen und fit für eine Zukunft nach einem absehbaren Ende der Kohleverstromung machen. Allerdings braucht es einen langen Atem - erst für Ende kommenden Jahres wird mit einem Abschluss gerechnet. Die wichtigsten Punkte für das Unternehmen, was die Experten sagen und wie es für die Aktie läuft:

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    Der Essener Konzern steht unter Druck, in andere Energieformen zu investieren. RWE gehört zu den großen Kohleverstromern Europas und ist einer der größten Emittenten des klimaschädlichen Gases CO2. Rund die Hälfte des in Deutschland verfügbaren Stroms aus Braunkohle stammt von RWE. Der Druck auf die Politik, aus dem fossilen Brennstoff auszusteigen, um die Emissionsziele für 2030 doch noch zu erreichen, wird größer. Länder wie Frankreich und die Niederlande haben sich bereits auf ein festes Ausstiegsdatum festgelegt. In Deutschland könnte Ende 2018 über ein Ende der Braunkohle entschieden werden. Dies würde RWE mit seinem starken Kohle-Engagement erheblich belasten.

    Ein Schritt ist die geplante Transaktion mit Wettbewerber Eon rund um die RWE-Tochter Innogy . Im ersten Schritt will Eon Innogy komplett übernehmen und im Gegenzug RWE am eigenen Unternehmen mit knapp 17 Prozent beteiligen. Nach Auslaufen des Übernahmeangebots hält Eon inzwischen gut 86 Prozent an Innogy, RWE hat seine Anteile bereits angedient. Eon will das Netzgeschäft und den Stromvertrieb von Innogy behalten, während die erneuerbaren Energien beider Konzerne unter dem Dach von RWE vereint werden sollen.

    Damit würde RWE zur Nummer drei in Europa im Geschäft mit erneuerbaren Energien insgesamt und zur Nummer zwei in der Windkraft. Allerdings soll der gesamte Deal nicht vor Ende 2019 abgeschlossen sein. "Ein breiter Energiemix unter einem Dach - genau das ist das Ergebnis unserer Transaktion mit Eon", umschreibt Vorstandschef Rolf Martin Schmitz die Ziele der Transaktion. 60 Prozent des Erzeugungsportfolios würden dann Strom mit nur geringen oder gar keinen CO2-Emissionen liefern - aus Gas, Wasser- und Windkraft sowie Photovoltaikanlagen.

    Die konventionelle Erzeugung soll aber eine wichtige Säule bleiben, etwa durch den Ausbau des Gasgeschäfts durch den Bau neuer Kraftwerke oder auch Zukäufe. Nach Abschluss der Transaktion mit Eon will RWE Milliarden in neue Projekte bei den erneuerbaren Energien investieren. 1,5 Milliarden Euro stehen dafür jährlich bereit.

    Die Transaktion wird auch die Ergebnisstruktur von RWE verändern: Der Anteil der erneuerbaren Energien am operativen Ergebnis (Ebitda) soll künftig rund 60 Prozent betragen. Dabei sei es auch dort schwieriger geworden, Geld zu verdienen, sagte der Vorstandschef jüngst mit Blick auf die sinkenden Subventionen. "Aber es geht." Zehn Prozent kommen künftig aus der konventionellen Stromerzeugung. Das Geschäft mit Braunkohle- und Kernenergie läuft derzeit schwach. Die Gewinne sind etwa im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. So produzierte RWE deutlich weniger Strom - auch ein Ergebnis des immer stärker steigenden Anteils der Erneuerbaren in der Energieerzeugung.

    DAS SAGEN ANALYSTEN:

    Die Marktexperten sind optimistisch gestimmt und empfehlen die Aktie mehrheitlich zum Kauf. Den Deal mit Eon bewerten die Marktbeobachter als sinnvoll für beide Energiekonzerne. Angesichts des Potenzials der erneuerbaren Energien zieht das Investmenthaus Jefferies die Aktien von RWE denen von Eon vor. Analyst Ahmed Farman sieht mittlerweile RWE in der Pole Position. Nach einer detaillierten Analyse der geplanten Projekte im Bereich der Erneuerbaren rechnet er mit einem Kapazitätswachstum um 30 Prozent bis 2025.

    Das Gewinnwachstum in diesem Geschäft dürfte den Rückgang in der konventionellen Stromerzeugung weitgehend ausgleichen, schätzt er. Die gute bilanzielle Situation sowie die Beteiligung am bisherigen Rivalen Eon ermöglichten es RWE zudem, mehr Schulden aufzunehmen und damit ins Wachstum zu investieren. Die Experten von Morgan Stanley geben RWE ebenfalls den Vorzug vor Eon. Die Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien dürften sich ab dem Jahr 2020 auszahlen, schrieb Nicholas Ashworth jüngst in einer Studie.

    DAS MACHT DIE AKTIE:

    Die RWE-Aktien haben seit Mitte März, als die die Vereinbarung mit Eon bekannt wurde, wieder deutlich an Fahrt aufgenommen und seitdem um fast 20 Prozent zugelegt. Seit Beginn des Jahres steht ein Kursplus von knapp einem Viertel zu Buche, womit sich das Papier deutlich besser als der Dax entwickelte, der ein deutliches Minus hinnehmen musste. Dass die Aktie vor allem von diesem Deal getrieben ist, sieht man auch in einem Vergleich der vergangenen zwölf Monate: In diesem Zeitraum kommt RWE lediglich auf ein leichtes Plus.

    Allerdings gehören langgediente RWE-Aktionäre - zu deren größten mehrere Kommunen wie etwa die Stadt Dortmund gehören - immer noch zu den Verlierern. Die Papiere litten jahrelang unter schwachen Strompreisen, unter anderem durch die Energiewende. Zum Vergleich: Vor dem Umdenken der Politik in Sachen Atomkraft infolge der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 hatten die Anteilsscheine noch mehr als 50 Euro gekostet./nas/stw/fba


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