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    ANALYSE  440  0 Kommentare HSBC sieht reine Stromerzeuger im Vorteil - RWE zum Kauf empfohlen

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts steigender Strompreise im Großhandel zeigt sich die britische Investmentbank HSBC optimistisch für die europäische Versorgerbranche. Die zu erwartende Verknappung von CO2-Zertifikaten dürfte den Strompreis dabei weiter steigen lassen, schätzt das Analystenteam um Adam Dickens. Daher gab die HSBC für Stromproduzenten wie RWE , EDF , Verbund und Drax eine Kaufempfehlung ab. Die finnische Fortum wurde auf "Buy" belassen.

    Bei breiter aufgestellten Energieunternehmen zeigten sich die Analysten hingegen vorsichtiger, insbesondere bei solchen, die in Wachstumsmärkten engagiert sind oder in ihren Märkten regulatorisch unter Druck stehen. Auch Eon wurde dabei auf Halten abgestuft.

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    Bei den reinen Produzenten schaut HSBC dagegen vor allem auf die Entwicklung der Strompreise im Großhandel. Diese steigen derzeit deutlich und werden dies nach Einschätzung der Analysten auch künftig tun. Ein Grund dafür ist der sinkende Anteil an Kohlestrom. Dazu kommt die neue EU-Richtlinie zu den Kohlendioxid-Emissionen, die 2021 in Kraft treten wird und das Ziel hat, den CO2-Ausstoß bis 2030 jährlich um 2,2 Prozent zu senken, um die Klimaziele zu erreichen. Stromintensive Industrien benötigen seit Jahren Zertifikate, sogenannte Verschmutzungsrechte. Die Richtlinie soll die Emissionsrechte verknappen und damit teurer machen - mit Auswirkungen auf den Strompreis.

    Für RWE ist dies mittelfristig positiv, auch wenn das auf den ersten Blick etwas paradox anmuten mag, schließlich ist der Konzern derzeit einer der größten Kohleverstromer. Jedoch dürfte in Folge des erhöhten Preises auch der Anteil der Ergebnisse der erneuerbaren Energien steigen - und hier sehen die HSBC-Analysten RWE nach der Transaktion mit Eon im Vorteil. Beide Unternehmen teilen ihre Geschäfte neu auf. Eon übernimmt die Ökostrom- und Netztochter von RWE, Innnogy, mehrheitlich und beteiligt RWE am eigenen Unternehmen mit knapp 17 Prozent. RWE hat seine Anteile bereits angedient. Eon will das Netzgeschäft und den Stromvertrieb von Innogy behalten, während die erneuerbaren Energien beider Konzerne unter dem Dach von RWE vereint werden sollen.

    Damit würde RWE zur Nummer drei in Europa im Geschäft mit erneuerbaren Energien insgesamt und zur Nummer zwei in der Windkraft. Dazu will RWE weiteres Geld in den Ausbau stecken. Analyst Dickens geht davon aus, dass RWE für seine Kohlekraftwerke angemessen entschädigt werden wird, sollte die Bundesregierung den Ausstieg aus der Kohle auf den Weg bringen. Die Kohlekommission will darüber voraussichtlich Ende des Jahres entscheiden. Den Eon-Anteil dürfte RWE nach Einschätzung von Dickens zügig verkaufen, um weiter in die Erneuerbaren zu investieren. Gas will RWE ebenfalls weiter ausbauen. Dies sieht Dickens als gerechtfertigt an, er geht insgesamt von einem Anstieg des Stroms aus Gas in Deutschland aus, wenn die Kohle verbannt wird.

    Insgesamt sieht HSBC bei RWE "eine Verbesserung an allen Fronten", weswegen die Analysten den Konzern gleich um zwei Schritte auf "Buy" heraufstuften und das Kursziel von 18 auf 25 Euro anhoben.

    Beim zweiten großen deutschen Energiekonzern, Eon, halten sich die Analysten hingegen zurück und stuften die Aktie auf "Hold" ab. Das Kursziel bleibt unverändert bei 10,20 Euro. Zwar werde sich die Transaktion mit RWE auch positiv auf Eon auswirken - Dickens sieht dabei ein zukünftig attraktives Gewinnwachstum durch die neue Struktur und geht zudem davon aus, dass Eon die angekündigten Synergien wahrscheinlich übertreffen kann. Kurzfristig sieht der HSBC-Experte jedoch Risiken: So sei Eon stark in schwierigen Märkten in Osteuropa und der Türkei präsent, die derzeitige Schwäche der schwedischen Krone belaste das Ergebnis in dem Land. Dazu kommt das seit längerem problematische Geschäft in Großbritannien, das künftig noch härter reguliert werden könnte.

    Weiterhin zum Verkauf raten die Analysten bei den Anteilsscheinen des Kraftwerkskonzerns Uniper mit einem unveränderten Kursziel von 24 Euro. Zwar profitiere auch dieser wie RWE von höheren Strompreisen sowie von möglichen Kompensationen bei einem Kohleaustieg. Jedoch ist das Unternehmen stark von seinem russischen Geschäft abhängig, über 30 Prozent des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) zieht Uniper aus diesem Land. Zudem ist das Unternehmen an der Finanzierung der Gas-Pipeline Norstream 2 beteiligt. Beide Engagements machen Uniper im Zuge der geopolitischen Umwälzungen verletzlich, schätzen die Analysten.

    Die anhaltenden Verzögerungen beim milliardenschweren Kohlekraftwerk Datteln seien ebenso negativ wie die trüben Aussichten in Großbritannien. Dazu komme, dass die Analysten für mindestens drei Jahre kein weiteres Angebot des neuen Großaktionärs Fortum erwarten. Die Übernahme des Eon-Anteils an Uniper durch Fortum hatte monatelang die Aktie angetrieben./nas/ag/fba



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