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     1638  0 Kommentare Keine Genehmigung, lange Bauzeiten: Was Käufer im Immobilien-Boom unbedingt wissen sollten

    Der derzeitige Run auf Wohnimmobilien führt dazu, dass immer mehr Investoren ein Objekt schon vor Erteilung der Baugenehmigung kaufen. Das betrifft Neubauten, aber auch Kernsanierungen denkmalgeschützter Häuser. Gleichzeitig treten vermehrt Bauverzögerungen auf, mit denen wirtschaftliche Nachteile für die Käufer einhergehen.

    Von Jens Rautenberg, Inhaber von Conversio

    "Jetzt zugreifen: Neubauwohnung als Kapitalanlage zu attraktiven Konditionen, nur noch vier Wohnungen frei", lautete kürzlich eine Annonce auf einem großen Internet-Marktplatz. Der Preis für die Stadtwohnung klang zunächst nicht überhöht: 4.800 Euro pro Quadratmeter ohne Nebenkosten sollte diese 100 Quadratmeter große Dreizimmerwohnung in einem Mehrfamilienhaus kosten, die Kaltmiete war mit zwölf Euro pro Quadratmeter angegeben. Das Projekt, das in einer angeblich prosperierenden ostdeutschen Stadt liegt, sei noch in Planung, hieß es. Für Interessenten gab es lediglich eine E-Mail-Adresse.

    Eine klassische Situation, wie sie derzeit vermehrt auftritt. Eine Eigentumswohnung wird angepriesen wie ein Waschmittel. Der Interessent erfährt im Inserat nichts über das Gesamtprojekt oder die Dauer der Bauphase, nichts über den Verfahrensstand der Baugenehmigung noch Genaueres über den Bauträger. Selbst auf Nachfrage gibt es nur spärliche Informationen. Das ist längst kein Einzelfall mehr.

    Und dennoch entscheiden sich immer wieder Menschen, ungeprüft eine solche Immobilie zu kaufen, weil der Marktpreis - verglichen mit der Stadt, in der sie leben - angemessen erscheint. Dort, wo die Immobilie gebaut oder auch saniert werden soll, kennen sich die meisten aber gar nicht aus. Insofern kann ein Fehlkauf sehr teuer werden. Nachträglich die Meinung eines Beraters oder sogar Rechtsanwalts einzuholen, dafür ist es dann zu spät. Private Kapitalanleger sollten daher unbedingt einige Faktoren bei ihrer Investition beachten.

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