checkAd

     1361  2 Kommentare Was mache ich, wenn ich es nicht verstehe?

    Erneut muss die Börse in den Hintergrund der gesellschaftlichen Spannungen rücken, die sich durch die Ereignisse von Chemnitz zeigen, welche auf eine Spaltung der Gesellschaft weisen, wie sie stärker kaum sein könnte.

     

    Doch ich Trottel stehe in der Mitte und verstehe es nicht. Sorry. Es tut mir leid.

     

    Ich habe mich aber auch nicht besonders informiert, sondern weiß nur das, was ich aufgeschnappt habe. Doch auch das habe ich nicht verstanden.

     

    Ich will einmal versuchen, zu ergründen, wo mein Unverständnis herkommt.

     

    Von den Tatsachen her habe ich mitbekommen, dass eine Auseinandersetzung zwischen Männern unterschiedlicher Nationalitäten aus dem Ruder gelaufen ist und in der Folge ein Deutscher erstochen wurde und ein Syrer und ein Iraker vorläufig festgenommen wurden.

     

    Darf ich das so schreiben, oder bin ich damit ein Rassist? Nein, das sind Tatsachen und keine Bewertungen.

     

    Jetzt trauern alle. Aber nicht einmütig. Denn die einen sehen diesen Tod als Ereignis einer langen Kette von gleichartigen Ereignissen. Und die anderen? Als eine Einzeltat?

     

    Ich denke, es lässt sich nicht verleugnen, dass nahezu alle Verletzungen und Tötungen in unserem Land, die mit dem Messer geschahen, und das waren in letzter Zeit sehr viele, von Zugereisten verübt wurden. Ist man ein Rassist, wenn man darauf hinweist. Eigentlich ist das kaum denkbar, oder?

     

    Ist das ein Pauschalverdacht gegen Ausländer? Da ist sicherlich in irgendeiner Weise etwas dran, denke ich. Doch muss man deswegen schweigen? Das kann es doch nicht sein.

     

    Und wofür demonstrieren eigentlich diejenigen, die gegen den Ausländerhass sind? Nicht wogegen, sondern wofür? Dass sie die Mehrheit sind? Das ist eigentlich kein vernünftiges Ziel. Dann wohl dafür, nicht alle zugereisten Menschen unter Generalverdacht zu stellen. Tut man das jedoch, wenn man auf die Häufung der Messerattacken hinweist?

     

    Ich habe keine Antwort darauf.

     

    Ich überlege mir auch: Wenn man nach so einer Tat massiv pro Zuwanderer demonstriert, legitimiert man dadurch nicht in gewisser Weise die ganzen Messerattacken?

     

    Auch hier habe ich keine Antwort darauf.

     

    Bis mir das alles einmal jemand erklärt hat, werde ich mir das ganze politische Schwadroniere nicht anhören. Und sofort aus- oder umschalten, wenn es irgendwo irgendwie wieder losgeht.

     

     


    Bernd Niquet
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

    Mehr anzeigen
    Verfasst von Bernd Niquet
    Was mache ich, wenn ich es nicht verstehe? Ich habe keine Antwort darauf