DAX-Wochenplan
DAX fällt weiter hinter Wall Street zurück: 12000 als Anker
Analysieren Sie mit mir den DAX und seine Nicht-Korrelation zur Wall Street. Folgender Chartausblick gibt Marken vor, an denen DAX-Trader aktiv werden sollten.
Der Wochenverlust von rund 3,3 Prozent deutete noch einmal auf eine deutliche Verschärfung des Abwärtsdrucks am Markt und eine weitere Abkopplung von der Entwicklung in den USA hin. Wie man dies einordnen könnte und welche Chartmarken für die KW37 wichtig sind, erörtere ich in folgender Chartanalyse.
Druck im DAX reicht bis unter 12000 Punkte
Der Druck auf den Deutschen Aktienindex begann bereits am Montag. Nicht sonderlich stark, doch immerhin bis an die 12.300er-Marke heran. Knapp darüber verlief die untere Range-Kante aus den Chartbildern der Vorwochen, welche ich immer wieder thematisierte. Ein Ausbruch daraus stand also unmittelbar bevor. Zur kurzen Erinnerung ein charttechnischer Rückblick:
Damals, am 27.08.2018, wurde der Ausbruch auf der Oberseite vollzogen. Man sieht horizontal auf Höhe des 20.08.2018 jedoch den relevanten Bereich um 12.300 an dem der DAX sich in der Vorwoche noch einmal orientierte. Das wohl letzte Aufbäumen fand dann am Dienstag direkt zum Handelsstart statt, als wir im Hoch sogar an der 12.402 standen. Es war nicht von Dauer. Wenig später wurde das GAP geschlossen und damit ein Umkehrsignal generiert:
Es sorgte nicht nur für emotionale Diskussionen im Forum, sondern wenig später für das nächste Chartsignal. Diesmal auf größerer Ebene - der Bruch der Range auf der Unterseite! Hierbei positionierte ich mich recht aggressiv an dieser Kante und profitierte vom Momentum (nachzulesen im Forum und bald auch live zu sehen beim nextmarkets-Trading-Event):
Mit 240 Punkten Tagesschwankung war dies nicht nur der volatilste Tag der Woche, sondern er brachte auch neue Verlaufstiefs mit sich. Damit hatten sich die Bären jedoch erst Mut angefuttert. Es stand hierbei am Mittwoch ein sehr wichtiger Punkt im Tageschart zur Debatte. Auch darüber wurde diskutiert und dieser Punkt soll hier noch einmal vorgestellt werden:
Es kam letztlich zu einem Bruch und weiterer Abgabebereitschaft. So standen wir bereits am Mittwoch im Tief nur noch 35 Punkte vor der runden Marke von 12.000 Punkten entfernt. Doch auch dies genügten den Bären noch nicht. Am Donnerstag brach diese runde Marke. Einmal direkt am Morgen und dann zum Handelsende hin. Dagegen erscheint die kurze Erholung zum Wochenausklang eher wie eine Farce, denn 0,04 Prozent Plus an einem Freitag nach diesen herben Wochenverlusten retten die Laune der DAX-Anleger nicht. Zum Vergleich, ohne dass ich dies hier noch einmal ausführlich dokumentieren muss:
Der Dow Jones verlor in dieser Woche nur 0,19 Prozent.
Vergleich mit der Wall Street
Vergleicht man beide Chartbilder miteinander, so ist die Korrelation aktuell im mittleren Zeithorizont ausgesetzt. Während der Dow Jones in diesem Kalenderjahr bereits mehr als 5 Prozent Gewinn angesammelt hat, blickt der DAX auf knapp 8 Prozent Kursverlust. Entsprechend weit geht die Spanne im Chartbild auch auseinander:
Sicherlich liegt dies an den Strafzöllen, welche eine Exportnation wie Deutschland besonders trifft. Aber auch an den "hausgemachten" Problemen, wie der lahmenden Banken. In diesem Segment flog jüngst die Commerzbank AG aus dem DAX. Ein ehemaliges Gründungsmitglied des Index wohlgemerkt. Das i-Tüpfelchen dabei ist die Tatsache, dass hier Wirecard als viel später gegründetes und mittlerweile mehr als doppelt so hoch bewertetes Unternehmen deren Platz einnehmen wird. Dazu hier ein Artikel von mir.
Aber dies nur am Rande, widmen wir uns nun wieder dem DAX im Ausblick auf die kommende Handelswoche zu.
Relevante Handelsmarken für die KW37
Mit Blick auf das aktuelle Chartbild stellt sich die Frage, wie weit der DAX in diesem Impuls noch fallen kann. Orientierung und damit ein Kursziel gibt folgende horizontale Linie:
Sie resultiert aus den Tiefs des Monats März. Auch hier vor vorab ein dynamischer Abgabedruck über Tage entstanden, welchem eine erste Gegenbewegung folgte. Danach kam es zu diesem markanten Tiefpunkt, den ich gerade aufzeigte.
Dies ist nun ebenso möglich. Nicht zwangsläufig muss der Index weiter "durchrutschen". Zwar häufen sich gerade die negativen Stimmungen, wie beispielsweise auch im Artikel aus der Redaktion von wallstreet-online zu Immobilien, doch ist dies meist sentiment-technisch mit der Marktrichtung gekoppelt. Vielmehr ist nach diesem Abverkauf, gerade vor dem Hintergrund des Spagates zur Wall Street, noch einmal mit einer Gegenbewegung zu rechnen. Hierfür habe ich weitere Tiefpunkte im Tageschart verankert, welche mir als Korrekturziele dienen.
Sie liegen knapp unter der runden Marke von 12.000 Punkten und beim Ausbruchslevel aus der Einleitung, den 12.120 Punkten. Genauer sieht man dies im Stundenchart, in den ich beide Linien transferiere:
Ändern würde dies am Trend jedoch erst einmal nichts, denn dieser ist sehr dominant. Zur Orientierung nutze ich eine Trendlinie, welche über die Hochs im Stundenchart gelegt ist.
Mit diesen Orientierungen starte ich meine Handelswoche. An Terminen aus dem Wirtschaftskalender fällt vor allem der Donnerstag auf. Hier stehen mit der Bank of England und der EZB zwei wichtige Notenbanktermine zu Leitzinsentscheidungen auf der Agenda.
Kommen Sie gut in und durch die Handelswoche 37. Dabei hilft sicherlich der Austausch in den Tages-Trading-Chancen.
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
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