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     966  0 Kommentare Netflix und Spotify – Optimismus gefordert - Seite 2

    Netflix mischt Fernsehbranche auf

    So wie Spotify den Musikmarkt revolutionierte, so krempelte Netflix unsere Fernsehgewohnheiten um. Gestartet 1997 als Online-Videothek, die gegen Bestellung DVDs per Post versandte, erweiterten die Kalifornier im Jahr 2007 ihre Vertriebsstruktur. Ab diesem Zeitpunkt wurden Filme und Serien den Kunden auch per Online-Streaming zugänglich gemacht. Zunächst nur in den USA, dann weltweit. Wie bei Spotify war der Erfolg durchschlagend. Ende Juni 2018 hatte das Unternehmen 130 Millionen Flatrate-Abonnenten. Seit einigen Jahren füllt Netflix sein Programm auch mit eigenen Inhalten – ganz zum Ärger der etablierten Hollywood-Studios und TV-Networks. Zu den erfolgreichsten Eigenproduktionen zählen unter anderem die Politthriller-Reihe „House of Cards“ oder die Mystery-Serie „Stranger Things“. Heute ist Netflix mit einer Marktkapitalisierung von 160 Milliarden US-Dollar nach dem Entertainment-Riesen Disney der wertvollste Medienkonzern der Welt.

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    Börse im Streaming-Rausch

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    Dass es sich beim Streaming um keine schnelllebige Modeerscheinung handelt, zeigt eine Studie der US-Beratungs- und Marktforschungsgesellschaft Future Market Insights (FMI). Demnach wird allein der weltweite Markt für Video-Streaming in den kommenden zehn Jahren um durchschnittlich 15,6 Prozent pro Jahr zulegen und dann 591 Milliarden US-Dollar schwer sein. Angesichts des enormen Wachstumspotenzials ist Streaming auch an der Börse ein heißes Thema. So feierte die Aktie von Spotify im April 2018 an der New Yorker Börse (NYSE) ein fulminantes Börsendebüt. Die Papiere schlossen bereits am ersten Handelstag um 13 Prozent über ihren Referenzpreis und haben seither noch einmal 30 Prozent hinzugewonnen (Stand: 30. August 2018). Die Aktien von Netflix sind bereits seit Mai 2002 an der NASDAQ gelistet. Wer damals 1.000 US-Dollar in den Titel investiert hätte, könnte seine Papiere heute für rund 300.000 US-Dollar verkaufen (Stand: 30. August 2018).

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    Hohe Erwartungen

    Der Haken bei beiden Titeln ist die hohe Bewertung. Spotify hat noch keinen Dollar Gewinn gemacht, dennoch ist das Unternehmen an der Börse bereits mehr wert als die drei DAX-Konzerne Lufthansa, Merck und thyssenkrupp zusammen. Netflix arbeitet zwar profitabel, mit einem KGV von 94 (auf Basis des für dieses Jahr erwarteten Gewinns) ist der Titel aber selbst für Fans von Wachstumsaktien ein kostspieliges Vergnügen. Sollten die hohen Erwartungen, die in beiden Papieren eingepreist sind, einmal nicht erfüllt werden, wären wohl schwere Kursverluste vorprogrammiert. Es bedarf also eines gewissen Optimismus, um sich für die beiden Aktien auf den aktuellen Kursniveaus noch erwärmen zu können. Alternativ können Anleger in Konzerne investieren, bei denen das Streaming quasi zum Nebengeschäft gehört, als da wären Apple, Alphabet oder Amazon. Zum Schnäppchenpreis sind die bekanntlich aber auch nicht mehr zu haben.

    Quelle: Citi, eigene Recherche

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Netflix und Spotify – Optimismus gefordert - Seite 2 Das Streamen von Musik, Filmen oder Serien hat sich zu einer etablierten Form der Mediennutzung entwickelt und auf diesem Weg Startups wie Spotify oder Netflix zu multimilliardenschweren Börsenkonzernen gemacht. Das Handwerkszeug auf Netflix ist …