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     626  0 Kommentare Schock: 213.000 Milliarden Euro globale Schulden – Anleger sollten sich dennoch nicht beeindrucken lassen

    Im Gedenken an das 10-jährige Jubiläum der Lehman-Pleite warnt Volkswirt Jürgen Stark im Focus-Interview mit drastischen Zahlen vor neuen und sogar noch größeren Risiken als damals. Vor allem die heutige Zentralbankpolitik, die er zuvor lange selbst mitgestaltet hat, sieht er als hochgefährlich an. Kommen deshalb Wirtschaftskrise und Börsencrash zurück? Das könnte übertrieben sein.

    Was mir daran nicht gefällt

    Die Summe aller Schulden weltweit, also von Staaten, Unternehmen und Privathaushalten, gibt Stark mit 247 Billionen US-Dollar (umgerechnet 213 Bio. Euro) an. Es ist eine Zahl, die einen schier erschlagen kann. Stark schiebt noch nach, dass dies 318 % der globalen Wirtschaftsleistung entspräche — zur besseren Einordnung. Er leitet daraus ab, dass es eine schwere Schuldenblase gibt, die wahrscheinlich übel enden wird.

    Aber hilft uns das wirklich weiter? Wer von uns kann schon sagen, was ein normaler Bereich wäre und wo es anfängt, kritisch zu werden? Ich jedenfalls nicht. Und das hat seine Gründe: Schuldenstand und Wirtschaftsleistung der Welt in ein Verhältnis zu setzen ist nicht sonderlich aussagekräftig. Das würde auf Unternehmensebene in etwa einer Ratio von Verbindlichkeiten und Bruttogewinn (im Sinne von Umsatz minus Vorleistungen) entsprechen und ist völlig ungebräuchlich.

    Eine andere Herangehensweise zur besseren Einschätzung der Schuldenlage

    Tatsächlich werden im Geschäftsumfeld ganz andere Kennzahlen verwendet. Beispielsweise die Verschuldungsrate, welche das Fremdkapital in das Verhältnis mit dem Gesamtvermögen oder dem Eigenkapital setzt und uns so etwas über die Kapitalstruktur sagt. Oder der Schuldendienstdeckungsgrad, der den operativen Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) oder eine vergleichbare Cashflowzahl durch den Aufwand für Zins und Tilgung teilt und so Rückschlüsse über die Leistungsfähigkeit des Schuldners zulässt. Bei Privatpersonen wird statt des EBITDA etwa das frei verfügbare Einkommen herangezogen.

    Was die 213 Bio. Euro angeht, sollten wir also nicht Vergleiche mit der Wirtschaftsleistung (BIP) anstellen, sondern vielleicht eher mit dem Vermögen, das den Schulden gegenübersteht. Wenn das Weltvermögen geringer als die Weltschulden wäre, hätten wir wirklich ein großes Problem, wir wären als Menschheit pleite. Lass uns also ein paar einfache Kalkulationen durchführen.

    Auf der Welt gibt es etwa 7,5 Milliarden Menschen. Würde man die genannten Schulden gleichmäßig unter uns aufteilen, dann käme man auf einen Betrag von etwa 28.000 Euro pro Person. Damit wird das Ganze schon etwas handlicher. Das ist einerseits eine Summe, die Gutverdiener in Hochlohnländern in einem Jahr locker abtragen können. Andererseits dürfte es für eine zehnköpfige indische Bauernfamilie nahezu unmöglich sein, 280.000 Euro plus Zinsen im Laufe ihres Lebens aufzubringen. Bleibt die Frage, wie es beim Durchschnittsweltbürger aussieht. Ich behaupte mal ganz frech, dass dieser ganz gut in der Lage sein sollte, über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren einen solchen Kredit abzutragen.

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