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    10 Jahre Finanzkrise  2756  0 Kommentare Wie naiv darf ein Vorstand der Deutschen Bank sein? - Seite 2


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    3. Banken sollen zur Staatshilfe gezwungen werden
    "Es war eine gute Entscheidung der US-Regierung, die Banken zu verpflichten, Staatshilfe anzunehmen", meinte Matherat. "Sie hat das Richtige getan, als sie sagte: Wir wollen keine Zeit damit verlieren zu überprüfen, ob eine Bank staatliche Hilfen braucht." Statt sich darüber Gedanken zu machen, wie man zu einem Zustand kommt, dass Banken pleite gehen können, ohne das Finanzwesen und die Wirtschaft wegen Ansteckungseffekten an den Rand des Kollaps zu bringen, plädiert sie für einen Zwang zu Staatshilfe. Vermutlich steckt der Wunsch dahinter, der deutsche Staat hätte die Deutschen Bank damals zwingen sollen, Steuergelder zu nehmen. Wie sehr hat das aber ihrem Wettbewerber, der Commerzbank, geholfen? Sie wurde 2009 teilverstaatlicht. Die Aktie der Commerzbank hat in den letzten zehn Jahren über 91 Prozent verloren, also sogar noch mehr als die der Deutschen Bank. Soviel zur wunderwirkenden Heilkraft der Staatshilfe, an die Matherat glaubt.

    4. Finanzbranche ist nicht überreguliert
    Matherat meint in dem Interview, sie sei nicht der Ansicht, dass die Finanzbranche überreguliert sei und gibt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass es zu keinen Deregulierungen komme. Damit dürfte sie unter Bankfachleuten ziemlich alleine stehen, die sehen, wie der Regulierungswahn Banken handlungsunfähig macht und durch diese Überregulierung nur neue, massive Risiken von der Politik heraufbeschworen werden. Nirgendwo herrscht weniger Marktwirtschaft als in der Finanzwelt, kein Bereich ist so stark reguliert und durch so viele Beamte beaufsichtigt, vielleicht mit Ausnahme des Gesundheitswesens. Dass genau die beiden Bereiche der Wirtschaft, die am striktesten staatlich reguliert sind, die instabilsten sind, sollte zu denken geben. Matherat versteht offenbar nicht, dass Bemühungen, die auf zusätzliche Sicherheitsmerkmale, Regulierungen und Vorsichtsmaßnahmen gerichtet sind, vor allem die Komplexität des Systems erhöhen und damit die Unfallhäufigkeit sogar steigern.

    Aber für ein Vorstandsmitglied, das von der Regulierung lebt, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass sie sich so äußert. Ihr etatistisches Denken ist typisch für jemand, die in Frankreich Politikwissenschaft studiert hat. Bekanntlich ist man dort so staatsgläubig wie heute kaum sonst irgendwo auf der Welt.

     

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    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    10 Jahre Finanzkrise Wie naiv darf ein Vorstand der Deutschen Bank sein? - Seite 2 In einem Interview gibt sich Deutsche Bank-Vorstandsmitglied Sylvie Matherat (seit 2015 für Regulierungsthemen zuständig) 100% politisch korrekt und staatsgläubig - und zeigt dabei eine erschreckende Naivität. Hier ihre vier Thesen:

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