Börse Daily am Sonntag mit DAX, Allianz, Lufthansa, Medigene, Wirecard, Nike, Nestle, Adobe
um 1,4 Prozent ging es für den DAX in der letzten Woche nach oben, nachdem er am vergangenen Montag den zuvor längsten Negativlauf seit mehr als einen Jahr mit einem Minus von mehr als drei Prozent beendet hatte. Dabei eroberte der Index die psychologie wichtige Marke von 12000 Punkten zurück. Da die seit Mitte Juni bestehende Abwärtstendenz mit fallenden Hochs jedoch Bestand hat, könnte der deutsche Leitindex auch rasch wieder unter die runde Zahl fallen. Für diesen Fall wäre mit dem Unterschreiten des bisherigen Tiefs um 11800 Punkten und dem Erreichen eines neuen Jahrestiefs zu rechnen. Das bisherige befindet sich bei 11726 Punkten.
Weniger Einfluss auf den Markt übten die Entscheidungen der Notenbanken aus. Die EZB gab einen überwiegend positiven Ausblick auf die wirtschaftlichen Aussichten, wodurch sich die Normalisierung der Euro-Geldpolitik zunehmend am Horizont abzeichnet. Die Anleihekäufe werden ab Oktober halbiert und laufen zum Jahresende aus. Für Herbst nächsten Jahres spekulieren Marktexperten über eine Anpassung des Einlagezinses, was dann alles andere als zufällig mit dem Ende der Amtszeit von EZB-Präsident Mario Draghi zusammenfallen würde. Nachdem er zwischenzeitlich darunter gefallen war, ging es für den Euro mit den EZB-Aussagen wieder über 1,16 US-Dollar.
Nicht verhindern ließ und lässt sich, dass der Handelsstreit der USA mit China weiterhin ein zentrales Thema für die Richtung am Aktienmarkt blieb und bleibt. Nachdem der US-Finanzminister Steven Mnuchin neue Gespräche vorgeschlagen hatte, bestätigte Wirtschaftsberater Larry Kudrow, dass die USA eine chinesische Delegation nach Washington eingeladen hätten. US-Präsident Donald Trump rückte jedoch nicht von seinen Drohungen ab, dass er zusätzliche Zölle auf chinesische Güter in Höhe von 267 Milliarden US-Dollar beschließen könne. Damit wären letztlich alle China-Importe der USA mit Zöllen belegt. China hatte bereits Gegenmaßnahmen angekündigt.
So beginnt auch die neue Woche unter der Unsicherheit von noch nicht gelösten Risiken, die jederzeit wieder auf die Tagesordnung rücken könnten. Zudem ist die negative saisonale Vorgabe für den Monat September erst halb ausgestanden. Bislang zeigte sich der DAX im laufenden Monat mit einem nur moderaten Minus. Der Handelsstreit und die Probleme in den Schwellenländern trübten aber die konjunkturellen Aussichten ein. Ob diese schon bis zur Wirtschaft durchgedrungen sind, können die Einkaufsmanagerindizes am Freitag zeigen. Des Weiteren könnte ein bunter Strauß an US-Daten am Donnerstag mehr Aufschluss über die nächste US-Zinserhöhung geben.