Studie empfiehlt fünf Pilotprojekte für digitale Zugleittechnik
BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn will bei der Umstellung ihres Schienennetzes auf eine digitale Leittechnik mit fünf Projekten beginnen. Diese könnten nach einem Gutachten der Unternehmensberatung McKinsey vom Jahr 2020 an verwirklicht werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Rande der Messe Innotrans in Berlin erfuhr. Dazu seien Investitionen von etwa 1,7 Milliarden Euro nötig.
Ziel ist es, die Kapazität auf den Strecken um bis zu 20 Prozent zu erhöhen. Dies soll mit Hilfe der Leit- und Sicherungstechnik ETCS und digitalen Stellwerken gelingen. Personen- und Güterzüge können dann in dichterer Folge fahren als bisher. Bei den fünf ausgewählten Projekten wäre der Entlastungseffekt besonders groß, hieß es.
Die Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums empfiehlt, im Zeitraum 2020 bis 2025 mit der ETCS-Umrüstung auf den Strecken Köln-Frankfurt, Dortmund-Hannover und Magdeburg-Knappenrode an der Grenze zu Polen zu beginnen. Außerdem sollten die Güterverkehrskorridore von der Nordsee und der Ostsee mit ETCS an die Trasse Berlin-Erfurt angebunden und im Süden dann bis zum Brenner weitergeführt werden. Schließlich könnte die Stuttgarter S-Bahn ergänzend zum Projekt Stuttgart 21 ebenfalls ETCS erhalten.
Um in den nächsten 20 Jahren das komplette Netz und die Züge auf ETCS umzustellen, wären nach Einschätzung der Gutachter 28 Milliarden Euro nötig. Über diese Zahl hatte zuvor bereits die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
Lesen Sie auch
Die Bahn lehnte eine Stellungnahme zunächst ab und verwies auf eine Pressekonferenz an diesem Mittwoch, auf der Bahn-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla und Verkehrsstaatssekretär Guido Beermann die Machbarkeitsstudie vorstellen wollten./brd/DP/zb