Nach Nevsun-Deal
Kupfermarkt: Warum jetzt die Übernahmewelle rollt!
Zuletzt hat der Kupfermarkt die ersten Aufkäufe seit langer Zeit gesehen. Doch das dürfte nur der Startschuss für eine regelrechte Übernahmewelle werden. Die Konzerne können anders kaum wachsen.
Die Deals beginnen
Ob Zijin Mining, BHP Billiton oder Lundin Mining – die großen Konzerne rüsten für die Schlacht um Kupferasstes. Die chinesische Zijin Mining hat sich bereits Nevsun Resources gesichert und dafür nicht nur 1,86 Mrd. kanadische Dollar hingeblättert, sondern auch die Offerte von Lundin Mining klar überboten (mehr hier). BHP Billiton wiederum hat bei SolGold seinen Hut in den Ring geworfen und für 35 Mio. CAD eine Position bei SolGold aufgebaut. Damit erhebt der Londoner Konzern Anspruch auf deren Cacabel-Gold-Kupfer-Projekt in Ekuador. Zuvor war eigentlich klar gewesen, dass der alte Großaktionär Newcrest Mining (Anteil: 14,54%) bei SolGold zum Zuge kommen wird (mehr hier). Nun werden die Karten also neu gemischt.
Konzerne schwimmen in Geld
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Das neu entfachte Interesse an Kupferassets hat seine Gründe. Zum einen haben die großen Konzerne wie BHP, Glencore oder Rio Tinto in den vergangenen Jahren ihre Bilanzen aufgeräumt und jede Menge Cash in der Kasse. Der Schweizer Glencore-Konzern hat im ersten Halbjahr 2,78 Mrd. US-Dollar netto verdient. Bei BHP betrug der Nettogewinn 3,71 Mrd. US-Dollar. Und Rio Tinto konnte ein EBITDA von satten 9,2 Mrd. US-Dollar vermelden. Allein der operative Cashflow der Australo-Briten betrug im ersten Halbajhr 5,2 Mrd. US-Dollar. Damit lässt sich jede Menge anfangen. Der Grund für das Interesse an Kupfer ist recht einfach. Schon auf dem aktuell niedrigen Preisniveau von rund 6.000 US-Dollar je Tonne fahren die Unternehmen in Folge von Sparmaßnahmen und ihrer Kostendisziplin ordentlich Gewinne ein. Sie haben sich auf kostengünstige Operation konzentriert und teure Minen abgestoßen oder geschlossen. In den kommenden Jahren aber rechnen sie mit deutlich steigenden Preisen. Hinzu kommt, dass die großen Bergbaukonzerne im Übernahmerennen jede Menge Konkurrenz haben. Zum einen sind die Chinesen am Markt sehr aktiv, wie das Beispiel Zijin/Nevsun zeigt. Zum anderen aber entwickeln auch mittelgroße Rohstoffkonzerne wie Lundin Hunger auf Kupfer. Deren designierte Vorstandschefin Marie Inkster kündigte nach der Niederlage im Wettbieten um Nevsun an, dass man weiter aktiv sein werde. Dafür stünden bis zu 3 Mrd. Dollar bereit (mehr hier).