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    Westfalen-Blatt  427  0 Kommentare zur Zukunft der Landwirtschaft

    Bielefeld (ots) - Das Klima in der Landwirtschaft ist angespannt.
    Zwei ungewöhnlich harte Jahre - viel zu nass das eine, viel zu
    trocken das andere - drücken auf die Erntemengen. Das wiederum zerrt
    an den Nerven vor allem der Bauern, die große Flächen bewirtschaften,
    die viel investiert haben und die nun ihre Zinsen bezahlen müssen.
    Nun weiß der Landwirt zwar nach Jahrzehnten des Kampfes mit
    EU-Politikern und zuletzt auch mit großen Handelsketten, wie man
    eigene Sorgen öffentlich machen und damit Druck erzeugen kann.
    Andererseits neigt er in der Regel nicht zur Panik. Schließlich meint
    es die Natur grundsätzlich gut mit den Menschen. Ließ sie in der
    Vergangenheit die Ernte mal ein Jahr schlechter ausfallen, dann gab
    sie im darauf folgenden Jahr oft doppelt. Vielleicht ist das auch der
    Grund, warum der Präsident des Westfälisch-Lippischen
    Landwirtschaftsverbandes, Johannes Röring, derzeit öffentlich betont
    gelassen auftritt. Klimawandel? Das lässt sich nach einem
    Jahrhundertsommer nicht beweisen. Da hat Röring sogar recht.
    Andererseits sind die Aufeinanderfolge von mehreren ungewöhnlich
    heißen Jahren sowie und die Zunahme von Stürmen und Starkregen nun
    auch alles andere als ein Gegenbeweis. Mit Blick auf die weltweit
    erhobenen Daten, die die Klimaerwärmung und die damit verbundenen
    Veränderungen in der natürlichen Vegetation und Fauna belegen, sind
    alle Landwirte gut beraten, sich darauf einzustellen. In diesem
    Zusammenhang tut eine unabhängige Agrarforschung not. Was die immer
    weniger und größer werdenden Konzerne der Agrarchemie erforschen,
    muss nicht falsch sein. Aber es ist von Unternehmensinteressen
    geleitet. Im Gegensatz zum Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes
    hält Röring sich mit Forderungen nach sofortigen »Nothilfen« für alle
    Landwirte zurück. Das ehrt ihn. Auch dass er mehr Wert darauf legt,
    dass die Klientel steuerlich besser gestellt wird, zeugt von eher
    langfristigem Denken. Selbst dass er dafür wirbt, Investitionen in
    Produktionsumstellungen, die im Interesse des Tierschutzes liegen,
    hier und da um ein oder zwei Jahre zu verschieben, muss nicht sofort
    in die Schublade »Interessenpolitik« wandern. Schließlich treffen die
    Ausgaben vor allem Bauern, die wenig Geld haben, also Kleinbetriebe.
    Grundsätzlich entscheiden nicht Umfragen über die Zukunft der
    bäuerlichen Landwirtschaft, sondern die Verkaufszahlen an der
    Ladentheke. Dort sind Ökoprodukte zwar gefragter denn je - aber immer
    noch auf niedrigem Niveau. Die meisten Verbraucher wollen kein Gift,
    viel Tierschutz und eine möglichst kleinteilige Landwirtschaft. Doch
    dazu beitragen wollen sie nur insoweit, als der Preisunterschied zu
    Produkten der so genannten konventionellen Landwirtschaft nicht zu
    groß wird.

    OTS: Westfalen-Blatt
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    Pressekontakt:
    Westfalen-Blatt
    Chef vom Dienst Nachrichten
    Andreas Kolesch
    Telefon: 0521 - 585261




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