Kursrückgang
Hambacher Forst: RWE-Aktienkurs unter Druck
Der Hambacher Forst als Synonym für den Imageschaden des DAX-Konzerns RWE könnte Anleger teuer zu stehen kommen. Der Aktienkurs sinkt, seitdem Bilder von der Räumung des Waldgeländes um die Welt gehen.
Börsenbeobachter diskutieren, ob die jüngste Kursentwicklung der RWE-Aktie im Zusammenhang mit dem Beginn der Räumung von Protestcamps im Hambacher Forst steht. Am 13. September rückten die Zusammenstöße von Polizei und Protestgruppe in den Focus auch der internationalen Presse. Ebenfalls am 13. September begann der RWE-Aktienkurs auf dem Niveau von zeitweise fast 22 Euro nachzulassen und steht heute auf 21,40 Euro (20.09.2018, 13:25 Uhr). Die RWE-Aktie galt seit Anfang dieses Jahres als Outperformer im Dax.
Seit Mitte vergangener Woche entwickelte sich der RWE-Kurs erstmals seit Jahresbeginn schlechter als der Dax. Zwischen Dax und RWE-Kurs entstand am Dienstag in dieser Woche eine Lücke von mehr als fünf Prozent. Insgesamt habe RWE seit Beginn vergangener Woche rund 500 Millionen Euro an Börsenwert verloren, analysiert die "Welt".
Der Imageschaden weitet sich aus, denn ein Ende der negativen Nachrichtenlage ist noch nicht abzusehen. Die Protestaktionen gehen weiter. Der Energiekonzern hält daran fest, seine Rechte als Grundstücksbesitzer durchzusetzen. Im Jahr 1978 erwarb die Rheinbraun AG, die mittlerweile mit der Muttergesellschaft RWE fusionierte, das Waldgrundstück.
Holger Fechner, Analyst der NordLB, sieht keinen Anlass für übertiebene Anlegersorgen. Er empfahl gestern die RWE-Aktie erneut zum Kauf. Die Bank hob das Kursziel von 23,50 auf 27 Euro an. Für Fechner habe RWE die "vergleichsweise gute Unternehmensentwicklung im ersten Halbjahr grundsätzlich fortgesetzt und die mit Eon angekündigte Neuordnung der Stromkonzerne schreite planmäßig voran". Dadurch käme es vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden zu "positiven Impulsen für RWE".
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