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    ROUNDUP  1116  0 Kommentare Uber-Spekulationen setzen Essenslieferanten unter Druck

    SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Die Konsolidierungswelle unter den Essenslieferdiensten läuft. In der immer härter umkämpften Branche bahnt sich womöglich eine weitere Übernahme an: Der US-Fahrdienstvermittler Uber ist Kreisen zufolge an einem Kauf des britischen Essenslieferdienstes Deliveroo interessiert, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Vorabend unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtete. Die Nachricht schickte am Freitagmorgen die Papiere des direkten Wettbewerbers Just Eat auf Talfahrt - der Kurs gab in der Spitze fast 9 Prozent ab.

    Auch die Papiere internationaler Konkurrenten reagierten. Die Aktien der niederländischen Takeaway.com mit der Marke Lieferando gaben mehr als eineinhalb Prozent nach. Im MDax rutschten die - vorbörslich noch gestärkten - Anteile an Delivery Hero zeitweise um fast drei Prozent ab. Zuletzt stand die Aktie noch mit rund eineinhalb Prozent im Minus. Das Berliner Unternehmen hatte Ende 2016 seine Tochter Hungryhouse an Just Eat verkauft.

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    Laut Bloomberg befindet sich Uber allerdings erst in frühen Gesprächen, die in London ansässige Firma Deliveroo zu übernehmen. Die Verhandlungen könnten noch scheitern, auch weil Deliveroo und seine Investoren das Unternehmen möglichst unabhängig wissen wollten, hieß es im Bericht. Die beiden Unternehmen wollten sich Bloomberg zufolge nicht zu den Informationen äußern.

    Sollte Uber-Chef Dara Khosrowshahi jedoch Erfolg mit einem entsprechenden Deal haben, würde er das Standbein des Konzerns im Lieferdienstmarkt in Europa kräftig ausbauen können. Deliveroo ist in vielen europäischen Ländern vertreten, darunter auch in Deutschland. Uber hat bereits einen eigenen Essenslieferdienst namens Uber Eats im Angebot - vor allem in Nordamerika, aber auch in Europa. Die Amerikaner müssten für eine Übernahme aber wohl tief in die Portokasse greifen - zuletzt bewerteten Investoren Deliveroo mit mehr als 2 Milliarden US-Dollar.

    Der Essensliefermarkt ist im Moment heftig umkämpft, auch weil Größen wie Uber oder der Online-Händler Amazon mit eigenen Angeboten vordringen. Dies zwingt die kleineren Unternehmen, stärker in ihr eigenes Geschäft zu investieren und sich auf die für sie lukrativen Märkte zu konzentrieren. Deshalb gibt es unter den Anbietern ein reges Hin- und Hergeschiebe von Unternehmensteilen.

    Analysten sehen nun Just Eat unter Druck für den Fall, dass Uber Deliveroo schlucken sollte. Nach Einschätzung der Experten der US-Bank JPMorgan müsste das britische Unternehmen dadurch mehr in seine Technologien und das Marketing investieren als ursprünglich geplant, um seinen Lieferdienst schnell zu verbessern. Der zunehmende Wettbewerb im Vereinigten Königreich bedeute aber auch weniger Wachstumsaussichten für das Unternehmen. So hätten die Wettbewerber Uber und Deliveroo allein in den vergangenen Monaten den Kreis der Partnerrestaurants in London und weiteren Städten um bis zu 45 Prozent vergrößert, schrieb JPM-Analyst Marcus Diebel.

    Delivery Hero hat bereits vor einigen Wochen angekündigt, mehr Geld in die Hand nehmen zu wollen, um seine Services besser auszubauen. Unternehmenschef Niklas Östberg will auch mehr Marketing betreiben, um die Kunden bei der Stange zu halten. Deshalb hat sich der deutsche Marktführer von seinem Ziel verabschiedet, zum Jahresende 2018 zumindest in einem Monat erstmals schwarze Zahlen zu schreiben. Stattdessen wird für das laufende Jahr nun sogar ein deutlich höherer Verlust als 2017 erwartet.

    Diese höheren Investitionen seien strategisch aber genau die richtige Entscheidung, um in der jungen Branche die Marktführerschaft zu stärken und sich gegen die Konkurrenz abzuschirmen, lobte Analyst Rob Joyce von Goldman Sachs in einer am Freitag veröffentlichten Studie.

    Delivery Hero betreibt Marken wie "Foodora", "Lieferheld" und "Pizza.de" und ist aktuell in rund 40 Ländern präsent, hat sich aber bereits aus einigen Märkten wieder zurückgezogen. Neben Großbritannien veräußerte Delivery Hero beispielsweise im Juni dieses Jahres sein Schweiz-Geschäft an Takeaway.com. Außerdem will das Unternehmen auch in Frankreich, Italien sowie den Niederlanden die Segel streichen./tav/ag/fba





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