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     718  0 Kommentare Zyklische Aktien - Tief erreicht?

     


    Michael Flender betreut als „GoldeselTrading
    die wikifolios „Goldesel-Investing“ und
    Goldesel-Trading


    Die europäischen Börsen sind von ihren Allzeithochs weit entfernt. Gegenüber den weiter starken US-Märkten haben sich die hiesigen Indizes zuletzt deutlich schwächer entwickelt. In der Presse werden zahlreiche Gründe dafür angeführt: Zum einen der Handelsstreit zwischen den USA und China, der auch deutsche Unternehmen belastet. Zum anderen drücken die Angst vor einem ungeordneten Brexit und die Probleme der abwertenden Währungen in Schwellenländern die Kurse.

    Aber nicht nur die Stimmung war zuletzt schlechter. Wichtige Konjunkturdaten wie Produktionszahlen und Einkaufsmanagerindizes deuten auf eine sich abschwächende Wirtschaft hin. Der Markt hat diese Entwicklung bereits in den Aktienkursen „verarbeitet“, vor allem zyklische Unternehmen aus dem Automobilsektor und Maschinenbau kamen daher massiv unter Druck. Zuletzt haben sich einige Titel jedoch stabilisiert. Zeit also, einen Blick auf einige aussichtsreiche Aktien zu werfen und gegebenenfalls antizyklisch aktiv zu werden.

    Schaeffler - viel Pessimismus im Kurs

    Schaeffler ist ein im MDAX gelistetes Familienunternehmen, das als Zulieferer der Automobil- und Maschinenbauindustrie aktiv ist. Am Mittwoch bestätigte Schaeffler für den Gesamtkonzern die Prognose. Zwar sind die Aussichten für die Automotive-Sparte mit einer Umsatzprognose von plus 4,5 bis 5,5 Prozent statt der bisher veranschlagten 6 bis 7 Prozent etwas weniger gut, die Industriesparte wird im Gegenzug voraussichtlich aber stärker wachsen. Die Prognose für das Umsatzwachstum wurde auf 8 bis 9 Prozent von bisher 6 bis 7 Prozent angehoben.

    Der Free Cashflow soll 450 Millionen Euro betragen - bei einem aktuellen Börsenwert von gerade einmal 1,88 Milliarden Euro. Es ist also viel Pessimismus im Kurs enthalten. Sollten die Wachstumspläne aufgehen, könnte Schaeffler mittelfristig wieder Richtung der Hochs von Anfang des Jahres bei 16,50 Euro steigen.

    Trading-Tipp: Trader warten auf einen Bruch des Abwärtstrends oder sichern eine Position im Bereich der Tiefs bei 10,40 Euro ab.

    Jungheinrich - charttechnischer Ausbruch nach oben

    Jungheinrich gehört neben der ebenfalls im MDAX gelisteten Kion zu den international führenden Herstellern von Flurförderfahrzeugen, Lagertechnik und Materialflusstechnik. Das Unternehmen kann die Umsätze und Gewinne seit 2010 kontinuierlich steigern – es profitiert insbesondere vom stetig wachsenden Onlinehandel und der dadurch anziehenden Nachfrage nach Logistiklösungen.

    An der Börse hat der Höhenflug dieses Jahr aber erstmal ein Ende gefunden. Vom Allzeithoch hat die Aktie in der Spitze über 30 Prozent verloren. Zuletzt hat sich das Chartbild allerdings wieder aufgehellt. Ein Ausbruch aus der Seitwärtsphase nach unten wurde Anfang September gekontert. Die Aktie konnte sich sogar wieder über 32 Euro etablieren und ist dabei, die Range nach oben zu verlassen. Unterstützend wirkten dabei jüngst die vielen Insiderkäufe. Auch operativ läuft es weiter sehr gut: Anfang August meldete das Unternehmen Auftragseingänge am oberen Ende der Spanne, auch der Umsatz soll am oberen Ende der Erwartungen liegen.

    Trading-Tipp: Trader können etwaige Käufe im Bereich 32 Euro auf Schlusskursbasis absichern. Wieso auf Schlusskursbasis? Die Aktie ist sehr volatil, weshalb bei Stop-Loss-Order im System die Gefahr besteht, unglücklich ausgestoppt zu werden. Oft wird das Ausbruchsniveau (hier bei 32 Euro) nochmal kurz getestet, Stopps abgeholt, um dann wieder nach oben zu drehen.

    Osram - Turnaround-Kandidat

    Osram ist eine interessante Turnaround-Spekulation aus dem MDAX. Der Technologiekonzern und Beleuchtungsspezialist musste zuletzt zwei Gewinnwarnungen vermelden, da die Nachfrage aus der Automobilbranche schwächer war als erwartet. Die Aktie hat sich daraufhin vom Hoch bei 80 Euro bis auf 32 Euro mehr als halbiert. Seit Mitte Juli pendelt das Papier nun in einer Range zwischen 35 und 40 Euro.

    In den letzten Tagen aber hat die Aktie wieder etwas Auftrieb bekommen, nachdem sich das Unternehmen für die Zukunft zuversichtlich gezeigt hat. Auf dem eigens ausgerichteten Technologietag konnte Osram mit einem optimistischen Ausblick überzeugen. CEO Olaf Berlien sieht den Konzern strategisch und finanziell für die Trends und Technologien der Zukunft aufgestellt. Insbesondere mit der Sparte OS (Opto Semiconductors) möchte Osram ab 2020 massiv wachsen - gepunktet werden soll mit neuartigen Anwendungen im Bereich Autonomes Fahren, Pflanzenzucht und Gebäudesteuerung.

    Trading-Tipp: Trader warten einen nachhaltigen Ausbruch über 40 Euro ab, eine Absicherung könnte im Bereich 35 liegen.


    Michael Flender ist wikifolio-Trader und betreut als „GoldeselTrading“ die beiden wikifolios „Goldesel-Investing“ sowie „Goldesel-Trading“. An dieser Stelle kommentiert er finanzmarktrelevante Nachrichten und Ereignisse und analysiert Aktien, in denen er möglicherweise auch im Rahmen seiner wikifolios engagiert ist. Der Text spiegelt die Meinung des Autors wider. wikifolio.com übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung. Die Charts wurden mit Traderfox erstellt. Weitere Einschätzungen von Flender zum Aktienmarkt gibt's auch auf seinem Instagram-Account „goldeselinvesting“.   




    Verfasst von wikifolio
    Zyklische Aktien - Tief erreicht? Auf dem hiesigen Aktienmarkt mussten im Jahresverlauf vor allem Zykliker Federn lassen. Nun machen sich erste Stabilisierungstendenzen breit. Zeit also, einen Blick auf aussichtsreiche Titel zu werfen und eventuell antizyklisch aktiv zu werden, sagt wikifolio-Trader Michael Flender ("GoldeselTrading").

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