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    Marktkommentar  1012  0 Kommentare Keith Wade/Azad Zangana/Craig Botham (Schroders): Marktausblick September 2018

    Das Wachstum dürfte sich sowohl 2018 als auch 2019 verlangsamen. Dieser Abschwung ist größtenteils eine Folge der Handelskriege.

    Keith Wade, Azad Zangana und Craig Botham von Schroders gehen inzwischen davon aus, dass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China verschärfen, länger andauern und den globalen Handel, die Investitionsausgaben und damit auch das globale Wachstum beeinträchtigen wird.

    Entwicklung in Europa und Japan enttäuschend

    Europa und Japan, zwei der weltweit größten Exportwirtschaften, haben in der ersten Jahreshälfte enttäuschende Wachstumszahlen vorgelegt. Dabei fällt vor allem das schwächere Exportwachstum vor dem Hintergrund eskalierender Handelskriege ins Auge. Auch wenn die inländische Nachfrage in Europa nach wie vor robust ist, reicht sie nicht aus, um die schwache außenwirtschaftliche Leistung wettzumachen. Da der Auftragseingang schwächelt, erscheinen die Aussichten für eine Trendwende beim Exportwachstum trübe.

    Deshalb hat das langsamere Wachstum in Europa und Japan unseres Erachtens negative Auswirkungen auf das globale Wachstum.

    Trotz des schwierigen Wachstumsausblicks ist nicht zu erwarten, dass die Zentralbanken die allmähliche Straffung der Geldpolitik aufgeben. Unseren Erwartungen zufolge wird die quantitative Lockerung in Europa in diesem Jahr nach dem letzten Quartal ein Ende haben, und die Europäische Zentralbank dürfte die Zinsen 2019 zweimal anheben und damit die Ära negativer Zinsen in der Eurozone beenden.

    Es wird davon ausgegangen, dass die Bank of Japan (BoJ) im Prognosezeitraum keinen Zinsschritt vornimmt. Wir erwarten zwar, dass die Bank letztendlich eine Straffung vornehmen wird, jedoch dürfte dies außerhalb unseres Prognosezeitraums geschehen, da die Inflation verhalten und das Zeitfenster zu eng ist, um vor der Anhebung der Verbrauchsteuer im vierten Quartal 2019 aktiv zu werden.

    Wachstumsabschwung in China

    In China hat das Wachstum jüngst nachgelassen. Gemäß unseren internen Aktivitätsindikatoren dürfte sich diese Entwicklung im restlichen Jahresverlauf fortsetzen. Die stärkeren Handelsdaten bieten derzeit Unterstützung. Nach der Einführung von Zöllen dürften sich diese positiven Auswirkungen jedoch wieder abschwächen. Das so genannte „Frontloading“ wurde bereits zu Jahresbeginn ersichtlich, bevor Agrarprodukte mit Zöllen belegt wurden. Wir gehen davon aus, dass derzeit eine ähnliche Entwicklung stattfindet.  

    Wir erwarten, dass dieses schwächere Wachstum Maßnahmen für eine geldpolitische Expansion mit sich bringen wird, einschließlich einer Lockerung seitens der Zentralbank. Es wird jedoch eine Weile dauern, bis sich der geldpolitische Kurswechsel im Wachstum niederschlägt. Im nächsten Jahr, wenn sich die Folgen des eskalierenden Handelskriegs manifestieren, wird weitere Unterstützung benötigt. Wir korrigieren unsere Wachstumserwartungen nach unten, um die voraussichtlichen Auswirkungen von Zöllen und Handelsspannungen auf Exporte und Investitionen zu reflektieren.

    Großbritannien ebenfalls betroffen

    Unsere schwächere Prognose für Großbritannien liegt auch im geringeren Nettohandel begründet. Da die Endverkäufe (ohne Lagerbestände) in zwei Quartalen in Folge zurückgegangen sind, scheint hier tatsächlich eine technische Rezession im Gange zu sein. Deshalb mussten wir unsere Wachstumsprognose für 2018 und 2019 nach unten korrigieren, denn die Wirtschaft dürfte unseres Erachtens nach dem Brexit nach wie vor mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. An der geldpolitischen Front wird die Bank of England die Zinsen nach der jüngsten Erhöhung wahrscheinlich bis nach dem Brexit im Jahr 2019 unverändert belassen.

    Handelskrieg dürfte sich in die Länge ziehen

    Wir gehen inzwischen davon aus, dass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China verschärfen und länger andauern wird. Diese Entwicklung dürfte sich auch nach den Zwischenwahlen in den USA fortsetzen und dazu führen, dass alle Güter im Warenverkehr zwischen den beiden Ländern mit Zöllen belegt werden. Außerdem dürfte China US-Unternehmen auch nichttarifäre Handelshemmnisse bescheren. Jüngste Äußerungen von beiden Seiten legen nahe, dass es sich hierbei um einen langwierigen Prozess handelt. Die damit einhergehende Unsicherheit wird den globalen Handel, die Investitionsausgaben und damit auch das globale Wachstum beeinträchtigen.

    Lesen Sie hier den kompletten Marktausblick September 2018 von Schroders mit Grafiken (engl.).




    Rechtliche Hinweise

    Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stammen von den Autoren und stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders oder anderen Marktteilnehmern ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar.

    Den vollständigen Bericht finden Sie nachstehend als PDF-Datei. Bitte beachten Sie jedoch, dass er in englischer Sprache verfasst wurde und sich nur an professionelle Anleger und Finanzberater richtet.



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    Marktkommentar Keith Wade/Azad Zangana/Craig Botham (Schroders): Marktausblick September 2018 Das Wachstum dürfte sich sowohl 2018 als auch 2019 verlangsamen. Dieser Abschwung ist größtenteils eine Folge der Handelskriege.