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    AKTIE IM FOKUS  724  0 Kommentare Gerry Weber zieht fast keinen mehr an

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Gerry Weber befinden sich im freien Fall. Die Nachricht über ein Sanierungsgutachten ließ die Papiere des Modeherstellers am Montagmorgen teils um mehr als 27 Prozent auf 3 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren einbrechen, womit sich die bereits seit Monaten dauernde rasante Talfahrt noch einmal beschleunigte.

    Der Konzern stecke nun auch offiziell in Kalamitäten, schrieb Analyst Jörg Frey von Warburg Research in einer ersten Reaktion am Montag. Die Refinanzierung der Nettoverschuldung werde wohl ein Problem. Zuletzt kosteten die Anteile 3,35 Euro und verbuchten damit einen Abschlag von rund 19 Prozent.

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    Aktien von Modeunternehmen haben bei Anlegern derzeit einen schweren Stand. Erst vor wenigen Tagen hatten Tom Tailor und Zalando mit deutlichen Prognosesenkungen infolge des heißen Sommers und damit zusammenhängender hoher Rabatte enttäuscht und daraufhin kräftige Kurseinbußen erlitten. Papiere von Hugo Boss wurden in Sippenhaft genommen. Kaum ein Modehändler halte an seinen Jahreszielen fest, bemerkten Händler.

    Bei Gerry Weber sind die Probleme aber noch tiefgreifender. Das Modehaus steckt schon länger in der Krise und befindet sich in einem umfassenden Umbau. Der Aktienkurs verfällt dramatisch. Allein im laufenden Jahr ist der Börsenwert um gut zwei Drittel weggebrochen.

    Vor wenigen Tagen erst hatten die jüngsten Zahlen von Gerry Weber für die ersten neun Monaten des Geschäftsjahres für kräftige Kursabschläge gesorgt. Der Umsatz war stark zurückgegangen, die Verluste hatten sich verdoppelt. Als Grund führte auch Gerry Weber neben dem Umbau den schlecht laufenden Verkauf wegen des heißen und langen Sommers an.

    Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2017/18 bezeichnete das Unternehmen als "äußerst ambitioniert". Das kommt am Markt nicht gut an und signalisiert, dass die selbst gesteckten Ziele womöglich nicht erreicht werden könnten. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht Gerry Weber im Bereich zwischen minus 10 Millionen Euro und der Gewinnschwelle.

    Analysten sehen bei den Westfalen vor allem Probleme bei der Markenpositionierung und Onlinepräsenz. Gerry Weber hat sich hauptsächlich auf ältere weibliche Kunden spezialisiert und zu viele Filialen eröffnet. Außerdem muss der Modekonzern beim Geschäft im Internet noch aufholen. Thomas Maul von der DZ Bank verwies in seiner am Montag vorliegenden Studie auf die erhöhte Unsicherheit und die strukturellen Herausforderungen im stationären Textilhandel. Er kürzte nach der Ankündigung des Sanierungsgutachtens seinen fairen Wert für die Gerry-Weber-Aktien von 4 auf 2,80 Euro.

    Im März 2018 hatten die Titel den SDax verlassen müssen, der seit diesem Montag angesichts der Indexänderungen der Deutschen Börse 70 statt bislang 50 Werte enthält. Damals schon hatten die Titel einen monatelangen, schlimmen Kursverlauf hinter sich, kosteten mit Kursen um die 8 Euro aber immerhin noch mehr als doppelt soviel wie aktuell. Im Sommer 2014 war die Welt für Gerry-Weber-Aktionäre mit Kursen von fast 40 Euro noch in Ordnung./ajx/elm/fba




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