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     2241  0 Kommentare Sind die Anleger zu sorglos?

    Hat es Sie auch verwundert, dass die Börsen in der Vorwoche mit steigenden Kursen auf neue Zölle im Handelstreit zwischen den USA und China reagiert haben (siehe Börse-Intern vom 18.09.2018)? Gut, denn diese scheinbar „unlogischen“ Reaktionen der Märkte tauchen immer öfter auf. Dennoch ist es sinnvoll, die dahinterliegenden Gründe dafür zu erfragen.

    Erklärungen der Medien

    Doch herauszufinden, wieso sich die Kurse in die eine oder andere Richtung bewegen, ist nicht ganz einfach. Zunächst schaut man sich oftmals erst die „Begründungen“ der Medien und Analysten an. Tatsächlich bekommt man hier manchmal auch Erklärungen, die durchaus plausibel klingen. Schwierig wird es aber, wenn die „Erklärungen“ von vornherein schon grotesk wirken – so wie in diesem Fall.

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    Nach einem Pressebericht liegt der Kursanstieg an der Erleichterung der Anleger, da Trump mit der jüngsten Entscheidung nicht seine „ursprüngliche Drohung“ durchsetzte, wonach „er noch Strafabgaben in Höhe von zehn Prozent auf sämtliche Einfuhren aus dem Reich der Mitte erwogen“ hatte, sondern „die nun verhängten US-Zölle […] sich auf Importe im Umfang von ‚nur‘ 200 Milliarden Dollar [beziehen]. Das entspricht weniger als der Hälfte der gesamten Importe aus China“ in die USA. (Das 10 % auf 100 % immer noch weniger sind, als 25 % auf 50 %, die laut der neuen Verfügung ab Januar, also bereits in gut drei Monaten, fällig sind, lasse ich mal so stehen.)

    Weitere skurrile „Gründe“ warum die Kurse nicht gefallen sind

    Ein weiterer Analyst merkte an, dass es sich bei den 200 Mrd. Dollar „ um nicht mehr als 2,5 % des Welthandels“ handle. Dies könnte „die recht robuste Weltkonjunktur nicht wirklich beeinträchtigen“. Zumal es bislang ja noch keine messbaren negativen Effekte der Zölle gäbe – vor allem nicht in den USA. Also was soll’s?

    Mein Favorit ist jedoch die Begründung, dass die USA mit dem 200-Mrd.-Dollar-Zollpaket nun im Vorteil gegenüber China seien. Schließlich kann China nicht mehr mit gleicher Stärke zurückschlagen, da die US-Exporte nach China nur Waren im Wert von 127 Mrd. Dollar betragen.

    Vielleicht bin ich ja der Einzige, dem diese „Gründe“ skurril und an den Haaren herbeigezogen erscheinen. Man kann sich aber durchaus fragen, warum deutlich niedrigere Strafzölle zum Teil zu einer klar negativen Reaktion an den Börsen geführt haben. Diese nun aber völlig gelassen bleiben.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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