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    Interview  4459 IPO-Kandidat PRIMEPULSE: "Erhebliche Wachstumspotenziale bei Industrial Automation und IoT"

    Mit einem erfahrenen Managementteam strebt die Münchner PRIMEPULSE SE an die Börse. Als CEO führt der CANCOM-Gründer Klaus Weinmann die technologieorientierte Beteiligungsholding, die neben CANCOM auch Anteile an der STEMMER IMAGING AG hält. Zur Umsetzung der Wachstumsstrategie plant PRIMEPULSE eine Kapitalerhöhung im Volumen von rund 250 Millionen Euro. Unsere Redaktion sprach mit Klaus Weinmann und CFO Benjamin Klein über die IPO-Ziele, „attraktive Investitionsmöglichkeiten im Bereich Technology“ und die Rolle als Sparrings-Partner der Beteiligungen.

    Herr Weinmann, Sie sind Mitgründer und CEO der Beteiligungsgesellschaft PRIMEPULSE SE. Wie hebt sich PRIMEPULSE von der Masse der Beteiligungsgesellschaften ab? 

    Weinmann: Bei einem Unternehmensverkauf an eine Beteiligungsgesellschaft treffen Sie in der Regel auf klassische Private Equity Gesellschaften, Industrieholdings oder Family Offices. Ursprünglich war PRIMEPULSE übrigens auch ein „Family Office“, und zwar das meiner beiden Mitgründer Stefan und Raymond Kober, die aus dem Familienunternehmen AL-KO stammen, und mir. Wir haben uns dann mit über zehn Akquisitionen in 18 Monaten zur – wie wir uns heute sehen – Wachstums- und Digitalisierungsplattform weiterentwickelt. Daher ist Family Equity einer der Grundsätze und Erfolgsfaktoren unseres Geschäftsmodells. Wir unterscheiden uns von anderen Akteuren im Markt durch unseren unternehmergeführten Investmentansatz, da meine Mitgründer und ich selbst die mittlerweile im TecDAX notierte CANCOM SE gegründet und über 25 Jahre erfolgreich zum Managed Services + Cloud Provider mit über einer Milliarde Euro Umsatz weiterentwickelt haben, sowie durch unsere dabei erworbenen IT- und Digitalisierungskompetenzen. Insbesondere das Wissen um IT im Unternehmensumfeld hat uns ein tiefes Verständnis über Geschäftsmodelle, Branchen und Märkte gebracht, das wir bei PRIMEPULSE zum Erfolg unserer Portfoliounternehmen und der Gruppe nutzen.

    Es ist bekannt, dass PRIMEPULSE Mehrheitsaktionär der börsengelisteten STEMMER IMAGING und mit einem Anteil von 11 Prozent am TecDAX-Konzern CANCOM beteiligt ist. Wie sieht Ihr weiteres Portfolio aktuell aus? 

    Weinmann: Der Investmentfokus von PRIMEPULSE liegt auf Beteiligungen an Unternehmen, die sich durch eine hohe technologische Kompetenz auszeichnen, in zukunftsfähigen Märkten aktiv sind und auf Basis ihres Geschäftsmodells das Potenzial haben, durch eine Optimierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen, Marktführerschaft auszubauen bzw. zu erreichen. Unser Beteiligungsportfolio erstreckt sich demnach über verschiedene Branchen und Unternehmen, die in den Bereichen IT Cloud Transformation, Vision Technology, Electronics, eBusiness, Automotive, Gardentech sowie Air Technology tätig sind. 

    Wir bündeln diese Geschäftstätigkeiten im Konzern in den Geschäftsbereichen Technology und Industry. Wir sehen vor allem in unserem Technology Segment große Entwicklungsmöglichkeiten.

    Die PRIMEPULSE SE prüft aktuell einen Börsengang. Was versprechen Sie sich von einem IPO?

    Weinmann: Wir möchten die attraktiven Investitionsmöglichkeiten, die sich uns bieten, zügig nutzen und so die Weiterentwicklung der PRIMEPULSE Gruppe und unserer Portfoliounternehmen konsequent vorantreiben. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, weiter deutlich zu wachsen und sehen sowohl im Markt für Unternehmensbeteiligungen als auch in den Märkten unserer Portfoliounternehmen wie beispielsweise Industrial Automation und IoT erhebliche Wachstumspotenziale. Mit dem Börsengang wollen wir das ambitionierte Wachstum untermauern und zudem unsere Visibilität am Markt deutlich erhöhen. 

    Herr Klein, könnten Sie uns den von Herrn Weinmann bereits beschriebenen unternehmerischen, wertorientierten Ansatz bitte am Beispiel STEMMER IMAGING kurz erläutern? Welchen Mehrwert bietet PRIMEPULSE seinen Beteiligungen?

    Klein: Wir betreiben ein aktives und partnerschaftliches Beteiligungsmanagement, das heißt auf Augenhöhe von Unternehmer zu Unternehmer. Unsere Beteiligungsunternehmen agieren operativ eigenständig, sie sind Spezialisten für ihren jeweiligen Markt, wie beispielsweise die STEMMER IMAGING AG, die einer der führenden Anbieter von Bildverarbeitungstechnologie (Machine Vision) in Europa ist. PRIMEPULSE sieht sich dabei als Sparrings-Partner, der zu wachstumsrelevanten Themen Erfahrung, Know-how, Ressourcen und Kontakte einbringt. Wir unterstützen unter anderem bei der Akquisitionsstrategie und dem Kapitalmarktzugang, um auch hier beim Beispiel STEMMER IMAGING zu bleiben. Mit unserem breit aufgestellten PRIMEPULSE-Netzwerk verstehen wir uns als DIE Digitalisierungs- und Wachstumsplattform für unsere Portfoliounternehmen.

    Herr Weinmann, welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Portfoliogesellschaften und welche Synergien können Sie in der Gruppe nutzen? 

    Weinmann: Unsere wesentlichen Portfoliogesellschaften sind etablierte Mittelständler, die zwar aus unterschiedlichen Industrien stammen, deren Geschäftsmodell bzw. Leistungsangebot aber auf Technologie beruht und vergleichbaren Logiken folgt. Um es mit einem bekannten Zitat von Marc Andreessen zu sagen: „Software is eating the world.“ Das bedeutet, dass nahezu alle Branchen und Unternehmen vor der Herausforderung stehen, ihr Geschäft digital zu transformieren. Die Entwicklung der CANCOM ist ein erfolgreiches Beispiel, wie ein Geschäftsmodell vom Handel über Dienstleistungen und schließlich mehr Wertschöpfung mit softwaregetriebenen Managed Services transformiert werden kann. Eine ähnliche Strategie verfolgt beispielsweise auch die STEMMER IMAGING. Von diesen Erfahrungen und dem digitalen Transformations-Know-how können auch unsere weiteren PRIMEPULSE-Unternehmen profitieren.

    Herr Klein, haben Sie schon weitere konkrete Akquisitionstargets identifiziert? Welche Kriterien haben dabei Priorität?

    Klein: Im Rahmen der PRIMEPULSE Buy-Build-+-Develop-Strategie fokussieren wir uns auf Akquisitionen im Umfeld von IoT und Industrial Automation, die wir im Segment Technology bündeln. Das beinhaltet sowohl neue Plattform-Akquisitionen als auch Add-on-Akquisitionen auf Ebene der bestehenden Portfoliounternehmen mit der Absicht, unsere Portfoliounternehmen weiter zu entwickeln und aktiv bei der Umsetzung ihrer Innovations- und Digitalisierungsstrategie und damit der Realisierung ihrer Wachstumsziele zu unterstützen. Vor allem in konsolidierenden Märkten wie dem Machine Vision oder EMS Markt sehen wir großes Potenzial.

    Könnten Sie uns ein paar aktuelle Kennzahlen zur PRIMEPULSE SE nennen? 

    Klein: Wir konnten im ersten Halbjahr 2018 eine starke Geschäftsentwicklung mit Umsatzerlösen von 394,0 Millionen Euro gegenüber 221,2 Millionen Euro im Vorjahr verzeichnen, das entspricht einem Wachstum von rund 78 Prozent. Diese Steigerung des Konzernumsatzes spiegelt die erfolgreiche Umsetzung unserer anorganischen Wachstumsstrategie wider. Das Konzern EBITDA erhöhte sich im selben Zeitraum von 22,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2017 auf rund 39,9 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten 2018.

    Herr Weinmann, das PRIMEPULSE-Management besteht vorwiegend aus engagierten Unternehmerpersönlichkeiten mit langjähriger Kapitalmarkterfahrung. Sie selbst haben CANCOM als Gründer und langjähriger CEO bis in den TecDAX geführt. Inwiefern profitieren Sie nun von diesen Erfahrungen beim geplanten PRIMEPULSE-IPO?

    Weinmann: Meine Management-Kollegen und ich bewegen uns seit vielen Jahren im Kapitalmarktumfeld, zum Teil auch auf Bankenseite, ich für meinen Teil auf Seite der Emittentin. Wir haben viel Erfahrung und ein Gespür für zukunftsfähige Geschäftsmodelle, die von den Anlegern an der Börse honoriert werden. Und selbstverständlich kommen uns auch die Bekanntheit und das Netzwerk aus den Börsengängen von CANCOM oder STEMMER IMAGING beim jetzt geplanten PRIMEPULSE-IPO zu Gute.

    Für welche Investoren eignet sich ein Engagement bei PRIMEPULSE?

    Weinmann: PRIMEPULSE ist für Anleger interessant, die wachstumsaffin sind, an der Wertentwicklung aussichtsreicher Mittelständler partizipieren wollen und unsere Unternehmer- und Managementqualitäten anhand unseres erfolgreichen Track-Records erkennen.


    Dieses Interview ist eine Kooperation von wallstreet-online mit der Redaktion von www.4investors.de.






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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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