Deutsche Anleihen wenig verändert - Italien unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben sich am späten Donnerstagnachmittag nur wenig bewegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future wurde zuletzt knapp über 158 Punkten gehandelt und damit etwa auf Vortagesniveau. Dementsprechend lag die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe nahezu unverändert bei 0,53 Prozent.
Zuvor hatte der Bund-Future allerdings zeitweise deutlich höher notiert und ein Tageshoch bei 158,79 Punkten erreicht. Marktbeobachter begründeten den Kursrückgang im Tagesverlauf mit Inflationsdaten aus Deutschland. Im September war sie mit 2,3 Prozent deutlich höher als erwartet ausgefallen. Bereits bevor das Statistische Bundesamt die Preisdaten für die gesamte Bundesrepublik am frühen Nachmittag veröffentlicht hatte, waren bereits Daten aus Bundesländern bekanntgegeben worden und hatten die Bundesanleihen belastet.
Eine steigende Inflation liefert Hinweise auf ein Ende der extrem lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Dies gibt den Renditen von Staatsanleihen Auftrieb und belastet im Gegenzug die Kurse.
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Weiter gegen den allgemeinen Markttrend bewegten sich italienische Staatsanleihen. Die Kursen hatten am Nachmittag zwar einen Teil der frühen Verluste wieder wettgemacht, standen aber immer noch deutlich im Minus. Ausschlaggebend war abermals die Debatte um den Staatshaushalt 2019. Die Tageszeitung "Corriere della Sera" berichtete, die Regierungsparteien Lega und Fünf Sterne hätten sich auf ein Defizit von 2,4 Prozent geeinigt. Das wäre mehr, als der Parteilose Finanzminister Giovanni Tria laut Berichten bereit ist zu tolerieren. Zuletzt war die Rede davon gewesen, Tria wolle in jedem Fall unter zwei Prozent bleiben./jkr/he