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    Verdacht  1413  0 Kommentare Staatsanwaltschaft vermutet CO2-Manipulationen bei Audi

    Die Münchner Staatsanwaltschaft verdächtigt Audi, den Verbrauch von Fahrzeugen und damit auch den Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) manipuliert zu haben. „Die Staatsanwaltschaft München II ist mit dem Kraftfahrt-Bundesamt in Kontakt im Hinblick auf die Frage, ob es CO2-relevante Manipulationen bei Motoren gegeben hat, die von der Audi AG hergestellt worden sind“, erklärte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage der WirtschaftsWoche. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe noch keine Manipulationen festgestellt, „weitere Messungen“, so die Staatsanwaltschaft, „werden aber noch durchgeführt“.

    Nach Informationen der WirtschaftsWoche hat im November 2017 hat ein hochrangiger VW-Manager deutschen Ermittlern von CO2-Manipulationen bei Audi berichtet. Der Zeuge, der mit der internen Aufarbeitung des VW-Skandals befasst war, beschrieb die Manipulation. Diese habe dazu gefüh rt, dass Benziner mit zuschaltbarem Elektroantrieb (Plug-in-Hybride) bei Abgasmessungen „die Batterie möglichst leerfahren“ und so einen geringen CO2-Ausstoß vortäuschen. Auch in den USA, wo besonders hohe Strafen drohen, wurde die Technik offenbar eingesetzt: „Ich weiß sicher, dass es in Audi A3-Plug-in-Hybriden in den USA implementiert ist.“

    Der Zeuge berichtete von einer weiteren CO2-Manipulationsmethode. Automatikgetriebe hätten danach bei Abgasmessungen so hochgeschaltet, wie es im realistischen Betrieb nicht erreichbar gewesen wäre, und dadurch Sprit gespart. VW Tiguan und Passat seien so manipuliert worden. Bei Modellen ab Baujahr 2016 wurde die Funktion demnach „eliminiert“. Bei früher verkauften Autos werde sie beim Werkstatt-Service gelöscht. Die Autos würden danach „anders schalten“ und sich „akustisch“ anders verhalten. „Ich habe gesagt“, so der VW-Manager, „wir machen das trotzdem, kriegen wir halt ein paar Kundenbe schwerden.“

    Die beschriebenen Manipulationen können dazu führen, dass Benziner und Diesel mehr verbrauchen als vom Hersteller versprochen. Die Folgen für den betroffenen Hersteller sind bedrohlicher als bei manipulierten Stickoxidwerten. Denn falsche CO2-Angaben können nachträglich zu einer höheren Besteuerung der Autos führen. Der Kunde kann das Recht haben, das Fahrzeug zurückzugeben. Audi und VW wollten sich zu dem Thema nicht äußern.

    Quelle: WirtschaftsWoche vom 28.09.2018.




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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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