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    Anti-Geldwäsche-Einheit  508  0 Kommentare  60 000 Verdachtsfälle 2017

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Verdachtsfälle auf Geldwäsche in Deutschland sind stark angestiegen. Der Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes wurden im vergangenen Jahr insgesamt 59 845 Fälle gemeldet, vor allem von Kreditinstituten. Das berichtet die Financial Intelligence Unit (FIU) in ihrem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht. Ende Juni 2017 war die FIU vom Bundeskriminalamt unter das Dach des Zolls überführt worden - seither untersteht sie damit dem Bundesfinanzministerium.

    Von den überprüften Verdachtsmeldungen, die bei der umstrukturierten FIU eingingen, wurden insgesamt 66 Prozent der Fälle an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden zur Bearbeitung weitergeleitet.

    Zum Vergleich: 2016 wurden insgesamt 45 597 Verdachtsfälle gemeldet, somit stieg die Zahl der Meldungen um 31,2 Prozent. Besonders die Zahl der Verdachtsmeldungen mit möglichem Terrorismusbezug stieg 2017 an und hatte einen Anteil von fünf Prozent aller Meldungen. "Dies ist ein deutliches Indiz für die gesteigerte Sensibilität der (Melde-)Verpflichteten", betonte die FIU.

    Insgesamt gab es nach der Weiterleitung von Fällen an die Justiz am Ende 21 027 inhaltliche Rückmeldungen der Staatsanwaltschaften. Aber nur bei 474 dieser Rückmeldungen handelte es sich um Urteile, Strafbefehle und Anklageschriften - rund zwei Prozent der Rückmeldungen. Die meisten Fälle wurden am Ende eingestellt. Etwa 99 Prozent der an die FIU übermittelten Verdachtsmeldungen kamen 2017 aus dem Finanzsektor, der Rest unter anderem von Wirtschaftsprüfern, Anwälten, Immobilienmaklern oder Veranstaltern von Glücksspielen.

    Die Einheit steht aber seit langem in der Kritik, weil viele Fälle angeblich zu langsam geprüft werden, wenn zum Beispiel Banken verdächtige Geldbewegungen oder andere Hinweise auf Geldwäsche melden. Zeitweise türmten sich Zehntausende Verdachtsfälle bei der FIU, die Zahl der knapp 400 Mitarbeiter will die Bundesregierung daher weiter erhöhen./ir/DP/he





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