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    Finanzmärkte  5381  4 Kommentare Italiens Brandstifter: Populisten-Politik vernichtet immer mehr Euro-Werte

    Italiens Populisten übertreffen sich zurzeit mit Anti-EU-Zitaten. Darauf reagierte die Mailänder Börse mit sinkenden Kursen, die Anleihen-Renditen steigen und der Euro kommt unter Druck.

    Die neueste Provokation aus dem italienischen Populisten-Lager sind Gedankenspiele von Claudio Borghi, Wirtschaftsexperte der rechten Lega: "Ich bin ehrlich überzeugt davon, dass Italien die meisten seiner Probleme lösen würde, wenn es eine eigene Währung hätte", sagte Borghi laut "Reuters". Borghi sitzt dem Haushaltsausschuss des Unterhauses vor.

    Beim Eurogruppen-Treffen in Luxemburg waren die Haushaltspläne der neuen Regierung in Rom am Montag auf Ablehnung gestoßen. Die Budgetziele hätten Fragen und Sorgen ausgelöst, sagte Eurogruppen-Chef Mario Centeno. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mahnte: "Wir müssen mit Italien strikt und fair umgehen, um eine weitere Krise zu vermeiden".

    Die Quittung für die halbstarken Anti-EU-Sprüche bekommen Italiens Populisten an ihrer Mailänder Börse. Investoren wollen zurzeit vor allem Bank-Aktien loswerden. Der Index der italienischen Banken (FTSE Italia Banche) sackte im frühen Handel um 2,8 Prozent auf 8.735 Zähler ab. Der Leitindex FTSE gab um 1,4 Prozent auf 20.320 Punkte nach.

    Ebenfalls gaben die Kurse der italienischen Staatsanleihen heute nach. Die Rendite der fünfjährigen italienischen Staatsanleihen erreichte mit 2,62 Prozent einen Zwei-Monats-Höchststand. Zeitweise bei 3,38 Prozent notierte die Rendite der zehnjährigen Staatsbonds - Tendenz weiter steigend.

    Börsenbeobachter verbinden auch die aktuelle Schwäche der europäischen Gemeinschaftswährung mit der Angst vor einer neuen Schuldenkrise in der Euro-Zone. Der Euro verbilligte sich zeitweise um 0,3 Prozent auf 1,1539 US-Dollar und ging auf ein 3-Wochen-Tief. "Die Fiskalpolitik Italiens könnte, sollte sie so expansiv bleiben wie ganz offensichtlich geplant, vom Markt mittelfristig als untragbar bewertet werden", so Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "In diesem Fall würde sie sich als ein dauerhafter und deutlicher Belastungsfaktor für den Euro entpuppen", so Praefcke.

    Quelle:

    Reuters




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