Barrick-Chef mit Insiderkauf, Strafe in Sachen Goldpreis-Manipulation
Barrick Gold-Chairman John L. Thornton investiert 25 Mio. Dollar in sein Unternehmen. Unterdessen wurde eine kanadische Bank wegen Manipulationen im Gold-Future sanktioniert.
Barrick-Boss kauft eigene Aktien für 25,22 Mio. Dollar
Barrick Gold teilte am Montag mit, dass Chairman John L. Thornton 2,27 Mio. Barrick-Aktien zum Preis von 11,11 US-Dollar je Aktie erworben hat. Das Volumen dieser Insidertransaktion entspricht satten 25,22 Mio. Dollar. Die Käufe kommen einige Tage nach Bekanntgabe der Übernahme von Randgold Resources durch den größten Goldproduzenten der Welt (siehe „Barrick und Randgold: Der Mega-Deal in Zahlen“). Thornton unterstreicht damit seinen Glauben in die Akquisition, die die Produktion von Barrick wieder auf über 5 Mio. Unzen Gold pro Jahr hieven wird. Der Ex-Goldman-Banker hält nun insgesamt 5 Mio. Barrick-Anteile. Er hatte bereits im Frühjahr seine Position aufgestockt, damals zum Preis von 11,72 Dollar je Papier (mehr hier). Zudem hatte Thornton im vergangenen Jahr ein Mitarbeiter-Programm zum Kauf von Firmenanteilen initiiert, was im Mining-Business und in Nordamerika generell nur sehr selten vorkommt. Randgold-CEO Mark Bristow, der auch den Chefposten bei „New Barrick“ übernehmen wird, wird übrigens seine Randgold-Anteile komplett übertragen und dann 5 Mio. Anteile am neuen Unternehmen halten.
Symbolische Strafe für Goldpreis-Manipulation
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Unterdessen wurde mal wieder eine Bank bei Manipulationen am Gold- und Silbermarkt erwischt. Die Bank of Nova Scotia, kurz Scotiabank, hatte zwischen Juni 2013 und Juni 2016 laufend durch Schein-Angebote am US-Futuremarkt bei der Manipulation von Preisen mitgewirkt. Die Ermittlungen der zuständigen US-Börsenaufsichtsbehörde CFTC wurden nun gegen Zahlung einer wohl eher symbolischen Strafe von 800.000 US-Dollar eingestellt. Schon vor zwei Jahren stand die Deutsche Bank wegen ähnlicher Manipulationen im Edelmetallhandel im Visier der Ermittler. Immerhin wurde mal gegen eine nordamerikanische Bank vorgegangen. Nachdem in Folge der Finanzkrise offengelegt wurde, dass quasi alle großen globalen Investmentbanken bei der Manipulation von Zinsen mitgewirkt haben, würde uns nicht wundern, wenn dies auch für den Goldmarkt gilt. Insbesondere den US-Banken wird eine unrühmliche Rolle zugesprochen, die US-Behörden sind bei Ermittlungen gegen inländische Institute allerdings sehr zurückhaltend, um es mal vorsichtig auszudrücken. Ob am Goldmarkt systematisch Manipulationen erfolgen, wie von Goldbugs immer wieder behauptet wird, können wir nicht sagen. Fakt ist aber, dass viele Marktbewegungen mehr als seltsam anmuten und die USA aufgrund ihrer explodierenden Schulden keinerlei Interesse daran haben, dass die „Krisenwährung“ Gold zu teuer wird (mehr hier). Wir halten es ohnehin lieber mit Goldaktien.