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Kursstürze: China Spionage-Chips schicken Lenovo und ZTE auf Talfahrt
Eine Meldung von "Bloomberg" über in Servern installierte chinesische Spionage-Chips lässt die Aktienkurse von Lenovo und ZTE einbrechen.
Gestern berichtete "Bloomberg" über Mini-Spionage-Chips aus China. Heute brechen die Aktien großer chinesischer Hardware-Hersteller ein. Anleger sind offenbar besorgt, dass der Absatz wegen des Spionage-Verdachts einbrechen könnte.
Die Aktien des chinesischen Computer- und Smartphone-Herstellers Lenovo schoss an der Frankfurter Börse am Freitagmorgen zeitweise um fast 15 Prozent ins Minus. Die Aktie des chinesischen Smartphone-Herstellers ZTE steht mehr als elf Prozent im Minus (Stand: 05.10.2018, 10:26:44 Uhr).
"Bloomberg" hatte berichtet, dass große US-Unternehmen, unter ihnen Apple und Amazon, unwissentlich chinesische Mini-Spionage-Chips in ihren Servern verbaut hätten. Dadurch könnten Angreifer die Kontrolle übernehmen und Informationen abgreifen. Sowohl Apple als auch Amazon dementierten den Bericht umgehend. Die Aktienkurse der beiden US-amerikanischen Technologie-Riesen reagierten bisher kaum auf die Meldung.
Ray K. W Kwok, Analyst bei CGS-CIMB Securities Hong Kong, erklärte heute gegenüber "Bloomberg": "In China produzierte Elektronik könnte aufgrund dieser Nachrichten als unsicher angesehen werden. Tech-Aktien fallen deshalb".
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In einer Erklärung schreibt Lenovo, dass Super Micro Computer, das Unternehmen im Zentrum der Hacking-Chip-Untersuchung, "kein Lieferant von Lenovo in irgendeiner Form" ist und es Maßnahmen ergreifen wird, um die Integrität seiner Lieferkette zu schützen.
Die Aktie des chinesischen Server-Herstellers Super Micro Computer, der im Verdacht steht die Spionage-Chips verbaut zu haben, brach gestern an der Nasdaq um mehr als 40 Prozent ein.
Quelle:
Bloomberg