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    Griechenland  9592  4 Kommentare Müssen Steuerzahler wieder ran? - Griechische Banken wegen Finanzschrott unter Druck

    Zurzeit arbeitet die griechische Regierung an einem Rettungsplan, um das wachsende Risiko von faulen Krediten in den Griff zu bekommen. Vorausgegangen waren Kurseinbrüche der Aktien von vier wichtigen griechischen Banken.

    "Reden Sie nicht von Banken, die zusammenbrechen. Das ist nicht richtig. Es ist nicht wahr", sagte der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos im Parlament, berichtet die "DPA". Die Herausforderung der "faulen Kredite" könne bewältigt werden.    

    Es ginge um Risiko-Kredite in den Bilanzen griechischer Banken im Umfang von gut 88 Milliarden Euro. Die griechische Regierung bastelt deshalb offenbar an einem Hilfsplan für griechische Geldinstitute. Zusammen mit dem Euro-Rettungsschirm ESM und dem griechischen Bankenverband werde an einem "Interventionsplan" gearbeitet, um die Institute beim Management von Risiko-Krediten zu entlasten.

    Im Zentrum des Rettungsplans stünde eine sogenannte "Bad Bank" – also eine Giftmüllkippe für toxische Kredite. Bei ihr könnten Griechenlands Banker Gift-Kredite auslagern und ihre Bilanzen entlasten. Problem einer solchen Bad Bank ist ihre Finanzierung. Es wird diskutiert, dass eine solche Schrottkredite-Bank Anleihen verkaufen könnte. Diese müssten dann aber vom Staat abgesichert werden. Nur so könnte man Anleger von einem Investment bei einem Finanzinstitut für faule Kredite überzeugen. Letztendlich müsste hier also der Steuerzahler einspringen.

    Zuvor kamen die Aktienkurse von vier für Griechenland "systemrelevante" Banken unter Druck. Vom Kurseinbruch am stärksten betroffen war die größte Bank des Landes, die Piräus Bank. Die Kurse der Eurobank, der Alpha Bank und der National Bank sackten ebenfalls ab. Der griechische Bankenindex FTSE Athex Banks gab deutlich nach.

    Pessimisten erkennen, dass nach nur fünf Monaten, nachdem die griechischen Banken einen Stresstest der European Banking Authority (EBA) erfolgreich durchliefen, das griechische Finanzsystem zu wackeln anfängt. Man darf gespannt sein, wie die Europäische Kommission auf die griechischen Bad Bank-Pläne reagiert. Bislang war man in Brüssel von solchen Manövern nicht überzeugt.

    Und da wäre noch Gustav Horn, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Er favorisiert den französischen Ökonomen Olivier Blanchard für den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis, der am kommenden Montag verliehen wird. Blanchard habe nach der Finanzkrise die nötige Reform des makroökonomischen Denkens durch viele Studien vorangebracht - etwa zur Wirkung der Sparpolitik in Griechenland. "Er hat herausgefunden, dass die Sparpolitik dort wesentlich stärkere negative Produktionswirkungen gezeigt hat als erwartet", meint Horn.

     

    Quelle:

    DPA





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