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    Börsen-Zeitung  398  0 Kommentare Welch ein Fiasko, Kommentar zu Ceconomy von Annette Becker

    Frankfurt (ots) - Desaströs! Das ist das Wort, das die Geschäfts-
    und in der Folge auch die Kursentwicklung der Ceconomy AG in diesem
    Jahr beschreibt. Desaströs ist aber auch die Prognosefähigkeit des
    Vorstands, hat Ceconomy doch jetzt bereits die dritte Gewinnwarnung
    in diesem Jahr verschickt. Desaströs auch deshalb, weil es keine vier
    Wochen her ist, dass die vorherige - Achtung Euphemismus - "Anpassung
    der Prognose" die Investoren schockte. Man fragt sich, auf Basis
    welcher Informationen der Vorstand seine Geschäftspläne aufstellt.

    Zu hoch sollen die Erwartungen hinsichtlich der Rückvergütungen
    der Lieferanten gewesen sein, die diese in Abhängigkeit von
    Verkaufszahlen leisten. Ein tieferer Blick in die
    Umsatzzusammensetzung der einzelnen Läden hätte womöglich gereicht,
    um eine realistischere Einschätzung der Absatzzahlen einzelner
    Hersteller von Fernsehern, Mobiltelefonen oder ähnlichem zu erhalten.
    Ganz abgesehen davon, dass Deutschlands größter Elektronikhändler
    schon seit Jahr und Tag über das Aushandeln besserer
    Einkaufskonditionen philosophiert.

    Bei der Ergebnisverfehlung, von der Ceconomy jetzt berichten
    musste, geht es keineswegs um Peanuts. Das operative Ergebnis liegt
    auf Basis vorläufiger Zahlen um immerhin 13 Prozent unter der Mitte
    September revidierten Prognose, gemessen am Vorjahreswert ist es
    beinahe ein Fünftel.

    Ursprünglich hatte sich der aus der Metro hervorgegangene Händler
    von Unterhaltungselektronik für das erste Geschäftsjahr in
    Unabhängigkeit eine Ergebnissteigerung in unterer bis mittlerer
    einstelliger Prozenthöhe vorgenommen. Eine Zielsetzung, die damals am
    Markt als wenig ambitioniert eingeschätzt wurde. "Versprich nur, was
    Du halten kannst", hatte Finanzchef Mark Frese noch mit dem
    konservativen Vorgehen kokettiert.

    Jetzt ist Schluss mit lustig. Der Vertrauensverlust, den sich das
    Ceconomy-Management in diesem Jahr "erarbeitet" hat, wird von Dauer
    sein. Gerade die Großaktionäre, zu denen im Sommer auch das
    Mobilfunkunternehmen Freenet gestoßen ist, dürften angesichts der
    monströsen Wertvernichtung zahlreiche Fragen haben.

    Eine vergleichbare Opportunität, wie sie sich für Haniel bei der
    Metro-Beteiligung ergeben hatte - hier hat ein Investorenduo aus
    Tschechien zugriffen - wird sich bei Ceconomy kaum auftun. Denn die
    Minderheitsbeteiligung der Kellerhals-Erben an der
    Media-Saturn-Holding, dem eigentlichen Asset von Ceconomy, wirkt als
    Giftpille.

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