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     856  0 Kommentare Amundi-Deutschland-Chefin Evi Vogel: „Die Zukunft gehört den Lösungsanbietern“

    Zwölf Monate liegt nun schon die Übernahme von Pioneer Investments durch Amundi zurück. Deutschland-Chefin Evi Vogl blickt auf das erste gemeinsame Jahr zurück und erklärt, was Anleger von der Nummer 1 in Europa erwarten können.DAS INVESTMENT: Amundi gehört mittlerweile zu den weltweit zehn größten Asset Managern. Größe oder Spezialisierung – geht es ohne das nicht mehr?
    Evi Vogl: Genau das zeigt sich seit geraumer Zeit. Die Größten sind in der Lage, weiter Vermögen aufzubauen, Kosten zu senken und in Wachstum zu investieren. Kleinere Manager punkten dagegen mit spezialisierten Produkten und können dafür auch entsprechende Margen verlangen. Für Anbieter im Mittelfeld indes wird es zunehmend schwieriger, sich zu differenzieren.
    Amundi übernahm im Sommer 2017 Pioneer Investments, eine Tochter der Unicredit. Wo ergänzte man sich?
    Amundi ist primär auf Wachstum ausgelegt. Die Übernahme von Pioneer war ein sehr strategischer Schritt und bot sich aufgrund der komplementären regionalen Aufstellung und des Produktangebots an.
    Was haben Anleger davon?
    Ich denke, für unsere Kunden ist es gut zu wissen, dass sie als Partner Europas Nummer 1 im Asset Management an ihrer Seite haben. Das ermöglicht die Planung und Gestaltung nachhaltiger Partnerschaften. Unser Haus verfügt über eine starke Produktpalette und ist in der Lage, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten – und das sowohl im aktiven als auch im passiven Bereich.
    Ihre Standortbestimmung für Deutschland?
    Amundi und Pioneer verwalteten zum Jahresbeginn 2017 für Kunden aus Deutschland ein Vermögen von rund 36 Milliarden Euro. In den vergangenen zwölf Monaten kamen über 10 Milliarden Euro dazu. Dies zeigt die Dynamik, mit der wir im deutschen Markt unterwegs sind. Deutschland ist der europäische Wachstumsmarkt für Amundi. Darum auch das klare Bekenntnis, dass wir die deutsche Kapitalverwaltungsgesellschaft behalten und mit eigenen Portfoliomanagern vor Ort vertreten sind.

    Gab es Synergieeffekte auf Ebene des Produktangebots?
    Die beiden Unternehmen waren sowohl beim Produktangebot als bei den Kundengruppen sehr verschieden aufgestellt. Amundi Deutschland war sehr stark mit Liquiditätslösungen und maßgeschneiderten Rentenlösungen bei Institutionellen unterwegs und einer der größeren Anbieter für ETFs, Indizes & Smart Beta. Pioneer hingegen brachte seine aktive Fondspalette sowie die Partnerschaft mit der Hypovereinsbank ein.
    Ist das Zusammenwachsen nach einem Jahr bereits abgeschlossen?
    Ja, die Reorganisation ist in allen Bereichen abgeschlossen. Wir haben daher unsere Mitarbeiterversammlung im Juli dafür genutzt, auf die schnelle Umsetzung der Integration zu schauen und diese im kleinen Rahmen zu feiern.
    Sehen Sie Trends in der Fondsindustrie?
    In Deutschland sehen wir neben schon lange laufenden Trends wie Multi-Asset und Income eine weiter steigende Nachfrage nach Themen wie Nachhaltigkeitsinvestments, ETFs und Faktor-Investing. Im Drittfondsvertrieb werden neben den Produktthemen aber auch partnerschaftliche Konzepte wie Vermögensverwaltungsmandate und Trainings für den Vertrieb immer wichtiger. Insgesamt zeigt sich, dass es zwar einige Favoriten bei den Produkten gibt, dass es aber immer auf den Einzelfall ankommt.
    Kommt es künftig auf die richtige Angebotsbalance aus aktiver und passiver Produktwelt an?
    Asset Manager müssen mehr und mehr zu Lösungsanbietern werden. Hierbei entscheidet die spezifische Fragestellung beim Kunden, welche Produkte sich am besten eignen. Zudem werden ja auch zum Beispiel im Multi-Asset-Bereich aktive Strategien mit ETFs umgesetzt. Es ist also kein Entweder-oder, sondern vielmehr die sinnvolle Kombination, auf die es ankommt.
    Was zeichnet einen lösungsorientierten Asset Manager aus?
    Zunächst müssen wir die spezielle Ausgangssituation des Kunden verstehen. Für Kunden unter dem Solvency-Regime ist es beispielsweise sehr interessant, aktiengleiche Erträge mit deutlich geringerer Volatilität zu erzielen. Für solche Fragestellungen kommen zum Beispiel faktor-basierte Investmentstrategien zum Einsatz. Andere Kunden diskutieren mit uns die Umsetzung einer nachhaltigen Investmentstrategie. Gemeinsam mit dem Kunden schauen wir dann, welche Lösung sich für seine spezielle Fragestellung am besten anbietet.
    Der Absatz geldmarktnaher Produkte ist bei Amundi sehr stark – gleichwohl ist der Ertrag der Fonds eher spärlich. Warum bietet Ihr Haus diesen Parkplatz für Investorengelder an?
    Geldmarktfonds sind ein Service-Angebot für institutionelle Kunden. Nur große Asset Manager sind in der Lage, diesen Service in einem solchen Umfang zu liefern, wie wir es tun. Dass sich daraus auch immer weitere Gespräche ergeben, bei denen man dann gemeinsam mit dem Kunden auch andere Fragestellungen bespricht, liegt in der Natur der Sache. Der Austausch mit dem Kunden ist uns extrem wichtig.

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