IWF-Chefin
Kapitalabflüsse könnten Kettenreaktion auslösen
Der IWF senkte am Dienstag seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft und die IWF-Chefin Christine Lagarde warnt vor einem Handels- oder Währungskrieg. Laut dem IWF liegen in den Schwellenländern die Anfälligkeiten für eine Krise.
Die Chefs von Weltbank und IWF forderten die Vereinigten Staaten und China am Donnerstag auf, sich an die Welthandelsregeln zu halten. Christine Lagarde sagte, sie würde Peking und Washington raten, sich zu beruhigen, um gemeinsam die bestehenden Regeln des Welthandels anzupassen, statt sie zu brechen.
Auf die Frage nach dem eskalierenden Streit zwischen den Vereinigten Staaten und China antwortete Lagarde, dass es bisher keine "Ansteckung" mit größeren Schäden durch Strafzölle gegeben habe, die von den beiden Ländern auf die Exporte des anderen Landes verhängt wurden, sondern dass sie Gefahr laufen, "unschuldige Zuschauer" zu verletzen.
Darüber hinaus sagte Lagarde, dass es hoffentlich nicht gleichzeitig zu einem Handels- und Währungskrieg kommen wird. Lagarde meinte, dass die Yuan-Schwäche gegenüber dem US-Dollar von der Stärke des Greenbacks getrieben sei, da die US-Notenbank die Zinsen erhöht. Lagarde sagte auch, dass sie glaubte, dass die chinesischen Behörden Schritte unternehmen würden, um Wachstum, Stabilität und Investorenvertrauen inmitten des Handelskonflikts aufrechtzuerhalten.
Eine der größten Sorgen von Lagarde sind die Kapitalabflüsse und ihre Folgen. Lagarde sagte, dass die Kapitalabflüsse unvermeidlich seien, da die Welt sich auf Auswirkungen von Handelskonflikten vorbereite und die großen Zentralbanken in einen Straffungszyklus übergehen. Die Handelsspannungen untergraben sukzessive das Vertrauen, so Lagarde. Auf der anderen Seite beobachtet die IWF-Chefin, dass US-Aktien und die generellen Aktienkurse extrem hoch sind.
Anfang der Woche senkte der IWF seine globalen Wirtschaftsaussichten. Man prognostizierte für dieses Jahr ein Wachstum von 3,7 Prozent statt der früheren Schätzung von 3,9 Prozent. Ferner veröffentlichte der IWF auch Berichte über die Staatsfinanzen und die Finanzstabilität, die vor den Risiken durch Störungen durch den Welthandel warnen.
Argentinien und Pakistan gehören zu den Ländern, die mit potenziell destabilisierenden finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Am Montag gab der pakistanische Finanzminister Asad Umar bekannt, dass das Land ein Rettungsdarlehen vom IWF beantragen werde, um seine wachsende Zahlungsbilanzkrise anzugehen. Es geht um einen geschätzten Betrag von zehn bis zwölf Milliarden US-Dollar, die Pakistan bräuchte, um aus der Zahlungsbilanzkrise rauszukommen. Die Besorgnis wächst auch über eine Verlangsamung des Wachstums in China und die steigende Verschuldung einiger Entwicklungsländer.
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