Studie zur Wärmewende
Elektrifizierung von Gebäudeheizungen mittels Wärmepumpen für Strommarkt unproblematisch - Reservekapazitäten für Dunkelflauten sind finanzierbar
Berlin/Oxford (ots) -
- Ein starker, politisch gewünschter Ausbau von Wärmepumpen hätte
überschaubare Effekte auf den Baseload-Strompreis (+1 bis +5 EUR
/ MWh in 2035), Spitzenstrompreise hingegen würden stark
ansteigen
- Kosten für Reservekapazitäten, um auch in Stunden mit hoher
Wärmepumpennachfrage und geringer Erneuerbaren-Erzeugung im
Winter nicht von Importen abhängig zu sein, sind im Vergleich zu
den Gesamtkosten der Wärmewende gering: 800 Millionen Euro pro
Jahr. Alleine die Installation von fünf Millionen Wärmepumpen
bis 2035 kostet zehnmal so viel
- Ohne regulatorische Änderungen, kein schneller
Wärmepumpenausbau. Die im Klimaschutzplan der
Bundesregierung angestrebte Reduktion der CO2-Emissionen im
Gebäudesektor bleibt damit in weiter Ferne
Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht vor, die
CO2-Emissionen im Gebäudesektor von heute 120 Millionen Tonnen bis
2030 auf rund 70 Millionen Tonnen zu senken und bis 2050 einen
"nahezu klimaneutralen Gebäudebestand" zu erreichen. Dafür gibt es im
Wesentlichen zwei Optionen: Zum einen den Einsatz synthetischer
Brennstoffe zur Wärmeerzeugung, zum anderen die Elektrifizierung der
Heizungen mit Hilfe von Wärmepumpen. Letzteres wirft allerdings
Fragen auf, insbesondere im Kontext eines Kohleausstiegs: Welche
Auswirkungen hätte eine Elektrifizierung des Gebäudesektors auf die
Börsenstrompreise? Und wie verhält sich der Markt in Stunden mit
"kalter Dunkelflaute"?
Diesen Fragen ist das Analysehaus Aurora Energy Research in einer
neuen Studie nachgegangen, in der zwei Szenarien betrachtet werden:
Ein "Medium-Scenario", in dem bis 2035 zweieinhalb Millionen
Wärmepumpen installiert werden, die rund elf Prozent der
Wärmenachfrage in Gebäuden decken, und ein "High-Scenario" in dem
2035 fünf Millionen Wärmepumpen rund 20 Prozent des Bedarfs decken.
Zentrales Ergebnis: Ein starker Ausbau der Wärmepumpenversorgung
hätte auf den Basisstrompreis relativ geringe Auswirkungen, im
"Medium-Scenario" steigt der durchschnittliche Börsenstrompreis bis
2035 um 1 EUR/MWh, im "High-Scenario" um 5 EUR/MWh.
Größer ist der Effekt bei den Spitzenstrompreisen: Sie würden vor
allem in kalten Stunden mit geringer Erneuerbaren-Erzeugung stark
ansteigen, und so zeitweise Knappheit signalisieren. "In einigen
Stunden müssten dann Reservekraftwerke aktiviert werden", sagt
Casimir Lorenz, Autor der Studie bei Aurora Energy Research. "Um in
diesen Zeiträumen nicht Strom importieren zu müssen, bräuchte es
entsprechende Spitzenlastkapazitäten. Allerdings zeigen unsere
Berechnungen, dass der Anstieg der Spitzenstrompreise in einem
- Ein starker, politisch gewünschter Ausbau von Wärmepumpen hätte
überschaubare Effekte auf den Baseload-Strompreis (+1 bis +5 EUR
/ MWh in 2035), Spitzenstrompreise hingegen würden stark
ansteigen
- Kosten für Reservekapazitäten, um auch in Stunden mit hoher
Wärmepumpennachfrage und geringer Erneuerbaren-Erzeugung im
Winter nicht von Importen abhängig zu sein, sind im Vergleich zu
den Gesamtkosten der Wärmewende gering: 800 Millionen Euro pro
Jahr. Alleine die Installation von fünf Millionen Wärmepumpen
bis 2035 kostet zehnmal so viel
- Ohne regulatorische Änderungen, kein schneller
Wärmepumpenausbau. Die im Klimaschutzplan der
Bundesregierung angestrebte Reduktion der CO2-Emissionen im
Gebäudesektor bleibt damit in weiter Ferne
Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht vor, die
CO2-Emissionen im Gebäudesektor von heute 120 Millionen Tonnen bis
2030 auf rund 70 Millionen Tonnen zu senken und bis 2050 einen
"nahezu klimaneutralen Gebäudebestand" zu erreichen. Dafür gibt es im
Wesentlichen zwei Optionen: Zum einen den Einsatz synthetischer
Brennstoffe zur Wärmeerzeugung, zum anderen die Elektrifizierung der
Heizungen mit Hilfe von Wärmepumpen. Letzteres wirft allerdings
Fragen auf, insbesondere im Kontext eines Kohleausstiegs: Welche
Auswirkungen hätte eine Elektrifizierung des Gebäudesektors auf die
Börsenstrompreise? Und wie verhält sich der Markt in Stunden mit
"kalter Dunkelflaute"?
Diesen Fragen ist das Analysehaus Aurora Energy Research in einer
neuen Studie nachgegangen, in der zwei Szenarien betrachtet werden:
Ein "Medium-Scenario", in dem bis 2035 zweieinhalb Millionen
Wärmepumpen installiert werden, die rund elf Prozent der
Wärmenachfrage in Gebäuden decken, und ein "High-Scenario" in dem
2035 fünf Millionen Wärmepumpen rund 20 Prozent des Bedarfs decken.
Zentrales Ergebnis: Ein starker Ausbau der Wärmepumpenversorgung
hätte auf den Basisstrompreis relativ geringe Auswirkungen, im
"Medium-Scenario" steigt der durchschnittliche Börsenstrompreis bis
2035 um 1 EUR/MWh, im "High-Scenario" um 5 EUR/MWh.
Größer ist der Effekt bei den Spitzenstrompreisen: Sie würden vor
allem in kalten Stunden mit geringer Erneuerbaren-Erzeugung stark
ansteigen, und so zeitweise Knappheit signalisieren. "In einigen
Stunden müssten dann Reservekraftwerke aktiviert werden", sagt
Casimir Lorenz, Autor der Studie bei Aurora Energy Research. "Um in
diesen Zeiträumen nicht Strom importieren zu müssen, bräuchte es
entsprechende Spitzenlastkapazitäten. Allerdings zeigen unsere
Berechnungen, dass der Anstieg der Spitzenstrompreise in einem
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
1 im Artikel enthaltener WertIm Artikel enthaltene Werte