Aktien Frankfurt Ausblick
Dax auf Erholungskurs - Aber noch keine Entwarnung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax bleibt am Dienstag auf Stabilisierungskurs. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte gut eine Stunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,21 Prozent auf 11 639 Punkte, womit der Leitindex zögerlich an seine Erholung vom Vortag anknüpfen würde. Für den EuroStoxx 50 deutet sich ebenfalls ein kleiner Auftaktgewinn an.
Tags zuvor war der Dax zwar zunächst mit 11 459 Punkten auf den tiefsten Stand seit Januar 2017 abgesackt, hatte sich dann aber an seiner Durchschnittslinie der vergangenen 200 Wochen gefangen. Von hier aus setzte eine Erholung ein, nachdem er seit Ende des Vormonats bis zu 7,5 Prozent verloren hatte.
Von einer Befreiung wollen Marktbeobachter derweil aber weiter nicht sprechen. "Hoffnungen auf ausgedehnte Kursgewinne sind wegen des technisch angeschlagenen Bildes unangebracht", gab Ulrich Wortberg von der Helaba zu bedenken. Das Umfeld bleibe mit der Unsicherheit um die stockenden Brexit-Verhandlungen, die italienischen Haushaltspläne sowie den politischen Spannungen nun auch zwischen den USA und Saudi-Arabien schwierig.
Mit dem positiven Start würde sich der Dax jedoch ein Stück weit von der Schwäche an der Wall Street abkoppeln, wo sich der Dow Jones Industrial am Vorabend erst spät für ein negatives Vorzeichen entschlossen hatte. Vor allem Technologiewerte hatten in den USA einmal mehr unter Druck gestanden. Wie es hieß, hielten sich die Anleger vor der Berichtssaison noch bedeckt. An diesem Dienstag stehen Zahlen von Schwergewichten wie IBM und Netflix auf der Agenda. Abseits der Tech-Branche öffnen Johnson & Johnson sowie von Goldman Sachs die Bücher.
Hierzulande kommt die Saison der Unternehmensberichte erst am Donnerstag mit SAP stärker ins Rollen. Der Versicherer Talanx kassierte indes sein Jahresgewinnziel. Die Aktien brachen am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um fast 6 Prozent ein.
Linde stehen wegen der geplanten Fusion mit Praxair im Blick. Der Gasekonzern teilte mit, ein Zusagenpaket bei der US-Wettbewerbsbehörde FTC zur Freigabe eingereicht zu haben. Die Zeit für eine Zustimmung der USA wird langsam knapp.
Wacker Chemie standen vorbörslich unter Druck, nachdem die Experten von JPMorgan der Aktie ein negatives Votum aussprachen. Analyst Chetan Udeshi senkte seine Gewinnschätzungen und rechnet damit, dass andere Experten dem folgen werden. Der Kursverfall der Aktie dürfte sich seiner Einschätzung nach fortsetzen. Vom Jahreshoch bei knapp 177 Euro sind die Aktien bis dato um fast 40 Prozent gefallen.
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Bei der Lufthansa hingegen ging es vorbörslich nach unten. Die DZ Bank senkte ihr Votum für die Kranichlinie auf 'Verkaufen'. Laut Analyst Dirk Schlamp dürfte der Gegenwind für die Fluggesellschaft zunehmen./tih/mis