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    ROUNDUP  988  0 Kommentare Fresenius und FMC schockieren Anleger mit pessimistischerem Ausblick

    BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Unerwartet schleppende Geschäfte bei seinen Dialyse- und Kliniktöchtern haben den Medizinkonzern Fresenius im dritten Jahresviertel ausgebremst. Das Dax-Unternehmen zeigt sich nach der Vorlage vorläufiger Quartalszahlen nun pessimistischer für das Gesamtjahr: Das Management hält inzwischen nur noch das untere Ende der bisherigen Prognosespannen für Umsatz und Ergebnis für realistisch. Die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) musste nach einem Umsatz- und Ergebnisrückgang im Jahresviertel die Ziele für 2018 zurechtstutzen.

    Dass sich die auf Flüssigmedizin spezialisierte Tochter Kabi dagegen nun optimistischer für das Gesamtjahr zeigt, interessierte die Investoren am Morgen nur wenig: Fresenius-Papiere gaben kurz nach dem Handelsbeginn um mehr als 8 Prozent nach, FMC-Anteile rutschten um fast 16 Prozent ab.

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    Der Dialysespezialist FMC hatte bereits im Frühjahr seinen Umsatzausblick gekappt, nun rudert das Unternehmen bei seinen Zielen für die Erlöse zum zweiten Mal zurück. Und auch für das Ergebnis ist FMC skeptischer. Demnach soll das währungsbereinigte Umsatzwachstum 2018 nur noch bei zwei bis drei Prozent liegen. Bisher hatte das Ziel bei fünf bis sieben Prozent gelegen, wie das Unternehmen am Vorabend mitteilte. Das währungsbereinigte Wachstum des auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnisses auf vergleichbarer Basis dürfte nun noch bei 11 bis 12 Prozent (zuvor: 13 bis 15 Prozent) liegen.

    Das FMC-Führungsteam um Unternehmenschef Rice Powell machte vor allem das Geschäft mit Dialysedienstleistungen in Nordamerika verantwortlich, das sich im zurückliegenden Jahresviertel schlechter als erwartet entwickelt habe. Laut einem Sprecher waren die Patientenzahlen nicht so stark gestiegen wie erhofft, zudem habe der erhöhte Anteil gesetzlich Versicherter eine Rolle gespielt. Die gesetzlichen Krankenkassen vergüten Behandlungen mit niedrigeren Sätzen als bei privat Versicherten.

    FMC verwies auch auf schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Schwellenländern. Hier kam dem Unternehmen vor allem die Hyperinflation in Argentinien in die Quere. Diese bremsenden Bedingungen dürften - zumindest teilweise - auch im vierten Quartal gelten, warnte der Dialysespezialist.

    Unterdessen stottert auch der Motor im deutschen Krankenhausgeschäft von Fresenius, wo in den Helios-Kliniken im dritten Quartal weniger Patienten behandelt wurden. Zudem schlugen dort Vorbereitungen für neue regulatorische Anforderungen negativ zu Buche. Auch Helios erwartet nun für 2018 nur noch ein organisches Umsatzwachstum am unteren Ende der zuvor genannten Bandbreite von drei bis sechs Prozent.

    Die Dampfmaschine des Konzerns bleibt damit die Tochter Kabi, deren Geschäfte sich weiterhin gut entwickelten - insbesondere in Nordamerika. Kabi rechnet deshalb damit, im Gesamtjahr am oberen Ende seiner Umsatzprognose von plus vier bis sieben Prozent herauszukommen.

    Den vorläufigen Berechnungen zufolge stieg der Umsatz des Fresenius-Konzerns im dritten Quartal um drei Prozent auf rund 8,2 Milliarden Euro, wobei negative Wechselkurseffekte mit einem Prozentpunkt zu Buche schlugen. Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis stieg um acht Prozent auf etwa 455 Millionen Euro.

    FMC dürfte einen Umsatzrückgang von sechs Prozent auf knapp 4,06 Milliarden Euro zu verkraften haben. Das Konzernergebnis ging voraussichtlich um acht Prozent auf 285 Millionen Euro zurück, währungsbereinigt betrug das Minus 17 Prozent. Zu Buche schlugen bei dem Dialyseunternehmen im dritten Quartal auch Kosten für Informationskampagnen in den USA. Zudem erhöhte der Konzern seine Rückstellungen für einen möglichen Vergleich mit den US-Behörden. Bei den hierzu laufenden Verhandlungen geht es um mögliche Verstöße gegen US-Korruptionsrecht, die außerhalb der USA begangen wurden. FMC hatte selbst die die Vorgänge den Behörden im Jahr 2012 gemeldet.

    Für Fresenius könnten sich damit die Probleme wieder mehren, nachdem frühere Schwierigkeiten bei FMC mit dem Rekordergebnis im vergangenen Jahr überstanden schienen. FMC habe die Erwartungen an das dritte Quartal verfehlt, schrieb Analyst Frank Morgan vom britischen Analysehaus RBC. Dies sei zwar vorrangig auf Einmaleffekte zurückzuführen, doch zeigte sich der Experte von der Schwäche im wichtigen nordamerikanischen Markt überrascht.

    Auch das Krankenhausgeschäft, das zuletzt von der Übernahme der spanischen Krankenhauskette Quironsalud profitierte, rückt damit wieder stärker in den Fokus. Seine endgültigen Zahlen wird Fresenius am 30. Oktober vorlegen. Dann dürfte sich Fresenius-Chef Stephan Sturm wohl auch zum laufenden Gerichtsstreit um die von den Bad Homburgern abgesagte Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn äußern. Ein US-Gericht hatte kürzlich zugunsten des deutschen Dax -Konzerns geurteilt. Akorn hat angekündigt, in Berufung gehen zu wollen./tav/elm/fba





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