Maas legt Reisepläne nach Saudi-Arabien zunächst auf Eis
BERLIN (dpa-AFX) - Außenminister Heiko Maas (SPD) macht eine geplante Reise nach Saudi-Arabien vom weiteren Verlauf der Ermittlungen im Fall des verschwundenen Journalisten Jamal Khashoggi abhängig. Der Fall müsse unverzüglich und lückenlos aufgeklärt werden, sagte Maas am Mittwoch in Berlin. Verantwortliche müssten zur Rechenschaft gezogen werden. "Die Vorwürfe, die im Raum stehen, die sind gravierend bis verstörend, muss man ja fast sagen", fügte Maas bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem tunesischen Kollegen Khemaies Jhinaoui hinzu.
Deutschland werde die Ermittlungen genau verfolgen. "Wir wollen wissen, was dort geschehen ist", betonte Maas. "Was meine Reisepläne angeht: Wir hatten das tatsächlich vorgesehen im Rahmen des Dialoges mit Saudi-Arabien. Das werden wir jetzt noch einmal abwarten. Es ist ein Statement der saudischen Seite angekündigt. Und das werden wir zum Anlass nehmen, auch nochmal zu entscheiden, ob eine Reise nach Saudi-Arabien zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll erscheint oder eben nicht."
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Die türkischen Behörden gehen nach Medienberichten davon aus, dass Khashoggi im Konsulat von einem aus Saudi-Arabien angereisten Spezialkommando getötet wurde. Der saudische König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman - dessen erklärter Kritiker Khashoggi war - dementierten in Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump allerdings jegliches Wissen über einen Mord an dem Regierungskritiker./cn/DP/mis