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     189  0 Kommentare Mindestens 55 Milliarden Euro Schaden in Europa durch unberechtigte Steuererstattungen - Bundesregierung warnte Partner erst 2015 vor Cum-Ex

    Hamburg (ots) - Der organisierte Griff in die Steuerkasse durch
    "steuergetriebene Aktiengeschäfte", die unter anderem als Cum-Cum-
    und Cum-Ex-Geschäfte bekannt geworden sind, ist weitaus größer als
    bisher angenommen. Betroffen sind neben Deutschland mindestens zehn
    weitere europäische Länder. Der Schaden beläuft sich auf mindestens
    55,2 Milliarden Euro. Die Bundesregierung unterließ es über Jahre,
    ihre europäischen Partner zu warnen. Das haben gemeinsame Recherchen
    von 19 Medienpartnern aus zwölf Ländern unter Leitung des
    Recherchezentrums CORRECTIV ergeben. Aus Deutschland waren das
    ARD-Magazin "Panorama" (NDR), ZEIT und ZEIT ONLINE an den Recherchen
    beteiligt.

    Für die "CumEx Files" wurden mehr als 180.000 Seiten vertraulicher
    Akten sowie Unterlagen parlamentarischer Untersuchungsausschüsse,
    interne Gutachten von Banken und Kanzleien, Kundenkarteien,
    Handelsbücher und E-Mails ausgewertet. Interviews mit Insidern und
    Kronzeugen sowie verdeckte Recherchen in der Finanzindustrie belegen
    zudem, dass die Geschäfte bis heute weitergehen. Die Ergebnisse der
    rund einjährigen Zusammenarbeit werden am Donnerstag, 18. Oktober,
    unter dem Titel "CumEx Files" weltweit veröffentlicht.

    Die Recherchen belegen konkret, dass durch rein steuergetriebene
    Aktiengeschäfte rund um den Dividendenstichtag, also Cum-Ex, Cum-Cum
    und vergleichbare Handelsstrategien, neben Deutschland auch
    Frankreich, Spanien, Italien, die Niederlande, Dänemark, Belgien,
    Österreich, Finnland, Norwegen und die Schweiz geschädigt wurden. Der
    Schaden durch "steuergetriebene Geschäfte" von mindestens 55,2
    Milliarden Euro ergibt sich aus Auskünften von Steuerbehörden sowie
    Analysen von Marktdaten. Der renommierte Steuerprofessor Christoph
    Spengel von der Universität Mannheim hatte bereits im vergangenen
    Jahr berechnet, dass dem deutschen Fiskus zwischen 2001 und 2016
    mindestens 31,8 Milliarden Euro entgangen sind. Im Zuge der "CumEx
    Files" kommen nun in Frankreich mindestens 17 Milliarden, in Italien
    4,5 Milliarden, in Dänemark 1,7 Milliarden und in Belgien 201
    Millionen Euro dazu. Einige Staaten konnten Teilbeträge
    zurückfordern. Für die anderen betroffenen Länder liegen keine
    offiziellen Zahlen oder belastbare Marktdaten vor.

    "Es handelt sich um den größten Steuerraub in der Geschichte
    Europas", sagt Prof. Spengel. Möglich wurde der Steuerraub auch
    dadurch, dass ein Informationsaustausch über die steuerschädlichen
    Umtriebe innerhalb Europas kaum stattgefunden hat. So warnte
    Deutschland seine europäischen Nachbarn erst 2015 über eine
    OECD-Datenbank vor Cum-Ex-Geschäften, obwohl das Finanzministerium
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