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Dax weiter in schwerem Fahrwasser
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Freitagnachmittag kraftlos präsentiert. Mit minus 0,06 Prozent auf 11 581,81 Punkte trat der deutsche Leitindex quasi auf der Stelle. Im Wochenvergleich liegt das Barometer noch ein halbes Prozent im Plus.
Ein überraschend niedriges Wirtschaftswachstum in China, die Brexit-Verhandlungen, die Spannungen zwischen Rom und Brüssel wegen Italiens Neuverschuldungsplänen sowie die sich verschlechternden Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien hinterließen bei Anlegern Sorgenfalten, sagte Marktexperte Dean Popplewell vom Broker Oanda. Hinzu kommt die Furcht vor weiter steigenden US-Zinsen und hierzulande ein bislang eher holprig gelaufener Start in die Berichtssaison, wie Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets konstatierte.
Für den Index der mittelgroßen Unternehmen MDax ging es zuletzt um 0,86 Prozent abwärts auf 24 144,60 Punkte. Fast keine Veränderung zeigte der EuroStoxx 50 mit plus 0,01 Prozent.
Unter den Einzelwerten im Dax ging es für die Anteile der Lufthansa um mehr als 6 Prozent abwärts. In einer aktuellen Branchenstudie zu europäischen Fluggesellschaften hatte Analyst Johannes Braun vom Investmenthaus Mainfirst seine Kaufempfehlung für Lufthansa gestrichen. Er begründete dies mit der klar negativen Gewinndynamik. Ein vorsichtigerer Marktausblick von Michelin belastete die Aktien des Reifenherstellers und Autozulieferers Continental . Die Papiere verloren mehr als 5 Prozent.
Dagegen erholten sich die Anteile von Wirecard mit plus 2 Prozent von ihrem jüngsten Rückschlag. Ein Händler sah in den besser als erwartet ausgefallenen Zahlen von American Express und Paypal einen Stimmungsaufheller für die Aktien des deutschen Zahlungsabwicklers. Die Aktien des Versorgers RWE waren dank Rückenwind durch positive Analystenkommentare mit plus 2,8 Prozent an der Dax-Spitze.
Die Software AG punktet zunehmend mit Angeboten zur Vernetzung von Maschinen und mit Integrationssoftware. Die Stärke in diesen Bereichen sei ermutigend, schrieb JPMorgan-Analystin Stacy Pollard in einer aktuellen Studie. Die im MDax notierten Papiere gewannen zeitweise mehr als 6 Prozent, zuletzt aber nur noch 0,7 Prozent.
Die Stahlwerte Salzgitter und Klöckner & Co gerieten nach einer verhaltenen Studie der Bank Goldman Sachs schwer unter Druck mit Abschlägen von 3,7 beziehungsweise 7,7 Prozent. Nach vorläufigen Quartalszahlen ging es zudem für die Anteile des Lkw-Zulieferers SAF-Holland zuletzt mit minus 3 Prozent ebenfalls deutlich nach unten.
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Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,31 Prozent am Vortag auf 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,35 Prozent auf 140,98 Punkte. Der Bund-Future stand unverändert bei 159,81 Punkten. Der Euro stabilsierte sich nach den Verlusten der vergangenen Handelstage und kostete zuletzt 1,1464 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1505 (Mittwoch: 1,1530) US-Dollar festgesetzt./ajx/fba
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---