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    Marktkommentar  809  0 Kommentare Franck Dixmier (Allianz GI): Zur EZB-Sitzung am 25. Oktober 2018

    Wir erwarten nicht, dass die Europäische Zentralbank neue Signale hinsichtlich ihres geldpolitischen Kurses senden wird.

    Aufgrund der schwachen Inflation in der Eurozone erwarten wir nicht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren geldpolitischen Fahrplan während der nächsten Sitzung ändern wird. Stattdessen wird die Bank voraussichtlich ihre Optionen bezüglich einer ersten Zinserhöhung offen halten. Ihre sogenannte „Forward Guidance“ dürfte sie noch bis Sommer 2019 vage lassen.

    Das am 11. Oktober veröffentlichte Protokoll der vorhergehenden EZB-Sitzung zeigt, dass die EZB-Mitglieder erstmals den inländischen Kostendruck infolge der hohen Kapazitätsauslastung und den Trend zu höheren Löhnen in der Eurozone diskutiert haben. Die notorisch niedrige Kerninflation – im September lediglich 0,9 Prozent gegenüber Vorjahr – dürfte die Bank jedoch von einer Änderung ihres geldpolitischen Kurses abhalten.

    Die Zentralbank wird aber voraussichtlich bekräftigen, ihr Anleihenkaufprogramm bis Ende des Jahres zu beenden. Mit Blick auf den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung – der ersten seit 2011 – dürfte sie gleichwohl vage bleiben. Angesichts der hohen Erwartungen der Märkte muss die Bank einen Mittelweg zwischen Transparenz und Flexibilität finden. Es ist für sie von grundlegender Bedeutung, genügend Spielraum zu behalten in einem schwierigen Umfeld, das gekennzeichnet ist durch divergierende Konjunkturzyklen sowie durch globale Wachstums- und Finanzstabilitäts-Risiken.

    Bis dato haben sich die Auf- und Abwärtsrisiken für die Eurozone aus Sicht der EZB die Balance gehalten: Das oberhalb der Potenzialrate liegende Wirtschaftswachstum sei robust genug, um negative Entwicklungen in der Region auszugleichen. Es wird nun jedoch interessant sein zu beobachten, ob bzw. in wie weit sich diese Sichtweise während der Sitzung am 25. Oktober ändert – auch angesichts der Risiken, die aus einer sich verstärkenden Krise in Italien resultieren. Das Problematische am derzeitigen politischen Kurs in Italien ist, dass dieser das Regelwerk und damit die Glaubwürdigkeit des Euro selbst in Frage stellt.

    In diesem Umfeld erwarten wir, dass die EZB mit Blick auf die Steuerung der Markterwartungen („Forward Guidance“) n den nächsten Monaten pragmatisch bleiben wird. Die Bank dürfte erst präziser werden, wenn wir uns dem Sommer 2019 nähern.




    Asset Standard
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